Bewohner stimmen für Cannabis-Anbau Kiffer sollen spanisches Dorf Rasquera retten

Barcelona · Mit einer ungewöhnlichen Idee wollen die Bewohner des spanischen Dorfs Rasquera die Schulden ihrer Gemeinde abbauen. Ein Kiffer-Verein soll durch Cannabis-Anbau neue Arbeitsplätze schaffen.

 Mit dem Anbau von Cannabis will das Dörfchen Rasquera neue Arbeitsplätze schaffen.

Mit dem Anbau von Cannabis will das Dörfchen Rasquera neue Arbeitsplätze schaffen.

Foto: dapd, Christian Escobar Mora

Am Dienstag stimmten die Bewohner des spanischen Dörfchens Raquera dafür, Land zum Cannabis-Anbau an einen Kiffer-Verein zu verpachten. Mit 57 Prozent der Stimmen nahmen sie nach Angaben von Bürgermeister Bernat Pellisa einen Anti-Krisen-Plan der Gemeindeverwaltung an.

Demnach sollen sieben Hektar Land an den in Barcelona ansässigen Verein für den Privaten Verbrauch von Cannabis (ABCDA) verpachtet werden.

Der umstrittene Kiffer-Verein hat etwa 5000 Mitglieder, die nach eigenen Angaben auf den Feldern von Rasquera im Nordosten des Landes Marihuana-Nachschub für den "privaten Gebrauch" anbauen wollen. Der Gemeinderat des Dorfs, das sonst vorwiegend vom Wein- und Olivenanbau lebt, rechtfertigt das Projekt mit den Schwierigkeiten des Orts, Schulden von 1,3 Millionen Euro zu bedienen.

Nach Angaben des Gemeinderats will ABCDA eine Pacht zahlen, die mehr als zehnmal über den üblichen Preisen liegt. Die Gemeinde hofft zudem auf die Schaffung von 40 Arbeitsplätzen durch das Projekt, vor allem in der Cannabis-Ernte.

Nach Polizeiangaben ist der Kiffer-Verein grundsätzlich legal. Allerdings wird seit vergangenem Jahr gegen ihn wegen des Verdachts des illegalen Drogenhandels ermittelt.

(AFP)
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