Massaker in Kenia Hinterhalt: Angreifer töten Dutzende Nichtmuslime

Nairobi · Die Terrormiliz Al-Shabaab hat in Kenia offenbar erneut einen grausamen Anschlag verübt. In einem Steinbruch stellten Angreifer Dutzenden Arbeitern eine Falle. Dutzende Männer worden erschossen oder enthauptet.

Kenia: Al-Shabaab verübt Massaker mit Dutzenden Toten
Foto: ap

Nur gut eine Woche nach dem letzten Anschlag hat die somalische Terrormiliz Al-Shabaab offenbar erneut Dutzende Nichtmuslime in Kenia getötet. Mindestens 36 Steinbrucharbeiter seien am Dienstag bei der Stadt Mandera mutmaßlich von islamistischen Extremisten aus Somalia ermordet worden, teilte die kenianische Polizei mit. Die Angreifer seien entkommen. Am 23. November hatten Kämpfer der Terrorgruppe in derselben Gegend einen Bus überfallen und 28 Nichtmuslime getötet.

Die Polizei teilte mit, die Arbeiter seien im Schlaf aus einem Hinterhalt im Steinbruch angegriffen worden. Die Nichtmuslime seien herausgegriffen und dann erschossen oder enthauptet worden.

Zur Tat bekannte sich zunächst niemand. Sie trägt aber die Handschrift der somalischen Terrormiliz Al-Shabaab. Wenige Stunden zuvor war bei einem Anschlag auf ein Hotel der im Norden des Landes gelegenen Stadt Wadschir ein Mensch getötet und 13 Menschen verletzt worden, wie die Polizei mitteilte.

Am 23. November hatten 20 Attentäter von Al-Shabab bei ihrem Angriff auf einen Bus ebenfalls alle Nichtmuslime herausgegriffen und diese erschossen. Al-Shabaab teilte damals mit, der Angriff sei Vergeltung für Razzien in vier Moscheen durch kenianische Sicherheitskräfte kurz zuvor.

Die radikalislamische und mit Al-Kaida verbündete Organisation verübt Anschläge in Kenia, weil vor drei Jahren kenianische Truppen in Somalia in den Kampf gegen die Gruppe eingetreten waren. Seitdem gab es Behördenangaben zufolge mindestens 135 Angriffe der Al-Shabaab, darunter auch den Anschlag auf das Einkaufszentrum Westgate Mall in Nairobi im September 2013, bei dem 67 Menschen starben. Für den Anschlag hatte Al-Shabaab die Verantwortung übernommen. Die Miliz bekannte sich auch zu anderen Angriffen an der kenianischen Küste, bei denen in diesem Jahr mindestens 90 Menschen ums Leben gekommen sind.

Al-Shabaab wurde 2011 von Soldaten der Afrikanischen Union aus der somalischen Hauptstadt Mogadischu vertrieben und ist seither vor allem in ländlichen Gegenden aktiv. Somalias schwache Regierung bemüht sich um einen Wiederaufbau des durch Armut und den Aufstand der Al-Shabaab gezeichneten Landes. Sie wird dabei von den Vereinten Nationen unterstützt. Die von der Afrikanischen Union unterstützten somalischen Truppen machen derzeit Fortschritte bei der Rückeroberung von Hochburgen der Terrormiliz. Vor kurzem hatten sie die Hafenstadt Barawe eingenommen.

(ap)
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