Kinderschänder aus Politik und Prominenz Keine Missbrauchs-Vertuschung im Londoner Innenministerium

London · Das britische Innenministerium hat sich nachweisbar nicht an der Vertuschung von Kindesmissbrauch in Parlaments- und Prominentenkreisen beteiligt. Das ergaben Recherchen der größten Kinderschutzorganisation des Landes und eines Anwalts, deren Ergebnis am Dienstag in London vorgestellt wurde.

Es gibt demnach auch keine Hinweise darauf, dass das Ministerium ein Pädophilen-Netzwerk unterstützt hat. Die Untersuchung hatte Innenministerin Theresa May angeordnet. Sie sei weiterhin fest entschlossen, die Wahrheit zu finden, sagte sie am Montag. Eine frühere Untersuchung hatte ergeben, dass in den 1980er und 1990er Jahren 114 wichtige Dokumente verschwunden waren, die möglicherweise Beweise gegen Kinderschänder in der Politik enthalten hatten.

"Es ist sehr schwer, 30 Jahre später irgendetwas endgültig zu beweisen auf Grundlage des nicht optimal gehandhabten Papier-Dokumentationssystems", hieß es in dem Bericht einschränkend.
Die gewonnenen Erkenntnisse sollen in eine umfassende Untersuchung über Kindesmissbrauch in Großbritannien einfließen, die aber schwer in die Gänge kommt. Zwei Vorsitzende der Kommission mussten bereits zurücktreten, weil sie zu eng mit der britischen Machtelite in Verbindung gestanden hatten.

(dpa)
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