Vater tötet Vergewaltiger seiner Tochter Keine Anklage wegen Notwehr

Houston · Ein Vater aus dem US-Bundesstaat Texas, der einen Mann bei einem sexuellen Übergriff auf seine Tochter ertappte und erschlug, muss sich nicht vor Gericht verantworten. Eine Grand Jury aus Laienrichtern lehnte am Dienstag im Bezirk Lavaca eine Anklage gegen den 23-Jährigen ab.

Staatsanwältin Heather McMinn erklärte, dass unter texanischem Recht der Einsatz von tödlicher Gewalt "erlaubt und gerechtfertigt" sei, um Sexualverbrechen zu stoppen.

Der Vorfall ereignete sich vor gut zwei Wochen auf der Ranch der Familie des Vaters in der Nähe der Ortschaft Shiner. US-Medienberichten zufolge zerrte der 47-jährige Jesus Mora Flores das kleine Mädchen in einen Stall. Demnach hörte der Vater seine fünfjährige Tochter schreien. Bei seinem Eintreffen habe er Flores erschwischt, wie er sich an dem Mädchen verging, hieß es. Dann habe er auf den Mann eingeprügelt.

Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft handelte sich um eine Notwehrsituation. Die Tochter habe leichte Verletzungen erlitten, die mit den Aussagen der Zeugen übereinstimmten. Auf einer Pressekonferenz wurde die Aufzeichnung des Notrufs vorgespielt, der nach dem Vorfall bei den Behörden eingegangen war. Darin klingt der Vater bestürzt über die Schläge gegen Flores und bittet schluchzend um einen Krankenwagen.

Die Einwohner von Shiner begrüßten die Entscheidung der Justiz, von einer Anklage gegen den Vater abzusehen. "Ich finde es großartig, sie sollten ihm einen Orden geben für das, was er getan hat", sagte der 79-jährige Leroy Wagner der Zeitung "San Antonio Express News". Der 65-jährige Victor Casper sagte, er hätte genauso gehandelt: "Wenn es meine Kinder gewesen wären, hätte ich die gleiche Sache gemacht."

(AFP)
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