Kathedrale von Reims Deutschland schenkt Frankreich drei Fenster für Krönungskirche

Reims · Deutschland hat Frankreich drei weitere Buntglasfenster des Malers und Installationskünstlers Imi Knoebel für die Kathedrale in Reims geschenkt. Im Rahmen des Festaktes lobte Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) die Qualität der deutsch-französischen Beziehungen: "Die deutsch-französische Freundschaft ist heute viel mehr als die Beziehung zwischen zwei Ländern."

 Deutschland hat Frankreich drei Buntglasfenster des Malers und Installationskünstlers Imi Knoebel geschenkt.

Deutschland hat Frankreich drei Buntglasfenster des Malers und Installationskünstlers Imi Knoebel geschenkt.

Foto: dpa, car kno

"Die deutsch-französische Freundschaft erschöpft sich nicht im Geben und Nehmen der Politik", sagte Steinmeier weiter. Die Fenster wurden bei einem Festakt in Anwesenheit des französischen Außenministers Laurent Fabius und Erzbischof Thierry Jordan in Reims enthüllt. Die Kathedrale war im Ersten Weltkrieg von deutschen Soldaten in Brand geschossen und schwer beschädigt worden.

Der 74-jährige Knoebel, Beuys-Schüler und 1940 in Dessau geboren, hatte die Initiative für das Projekt ergriffen und verzichtete auf ein Honorar. Die drei Glasfenster für die Jeanne-d'Arc-Kapelle mit einer Gesamtfläche von 64 Quadratmetern wurden vom Bundesaußenministerium und von der Kunststiftung NRW mit knapp einer Million Euro finanziert.

 Sie waren bei dem Festakt zur Einweihung der Fenster dabei: Der Erzbischof von Reims, Thierry Jordan (l.), Frankreichs Außenminister Laurent Fabius (2.v.l.), Deutschlands Außenminister Frank-Walter Steinmeier (3.v.l.) und Künstler Imi Knoebel mit seiner Frau.

Sie waren bei dem Festakt zur Einweihung der Fenster dabei: Der Erzbischof von Reims, Thierry Jordan (l.), Frankreichs Außenminister Laurent Fabius (2.v.l.), Deutschlands Außenminister Frank-Walter Steinmeier (3.v.l.) und Künstler Imi Knoebel mit seiner Frau.

Foto: ap

Knoebels abstrakte Neuschöpfungen, Schichtungen gefärbter Gläser, setzen 27 Farben zu immer neuen Formen zusammen. Die fliegenden, leuchtenden Partikel vermitteln eine Idee von Einheit in Vielfalt.

Steinmeier lobte Knoebels Initiative und die Geste der Franzosen, dieses deutsche Geschenk nach den Wunden der Geschichte anzunehmen.
"Mit dieser Großzügigkeit - der des Schenkenden, der des Empfängers - eröffnen Sie die Chance für Neues", so der deutsche Außenminister.
"Im Licht dieser Fenster strahlt eine neue Qualität der deutsch-französischen Freundschaft."

Schon zum 800-jährigen Jubiläum der gotischen Kathedrale Notre-Dame in Reims 2011 hatte Knoebel im Auftrag des französischen Kultusministeriums sechs Fenster in den Grundfarben Blau, Gelb und Rot und mit einer Fläche von 128 Quadratmetern angefertigt. Sie bekamen den Platz zu beiden Seiten neben den Meisterwerken von Marc Chagall aus dem Jahr 1974 im Chor.

An dem Festakt in der Kathedrale von Reims nahmen außer Vertretern von Politik, Kultur und Kirche auch rund 500 Schüler aus französisch-deutschen Schulen teil.

(KNA)
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