Aus Astana wird Nursultan Kasachstans Präsident tritt zurück – einen Tag später wird die Hauptstadt nach ihm benannt

Astana · Einen Tag nach seinem Rücktritt haben die kasachischen Abgeordneten Ex-Präsident Nursultan Nasarbajew ein besonderes Abschiedsgeschenk gemacht. Sie änderten die Verfassung, um die Hauptstadt nach ihm benennen zu können.

Aus Astana wird Nursultan: Die Hauptstadt der ölreichen Ex-Sowjetrepublik Kasachstan trägt künftig den Vornamen des zurückgetretenen Präsidenten Nursultan Nasarbajew. Die beiden Kammern des kasachischen Parlaments votierten am Mittwoch ohne Gegenstimme für eine Verfassungsänderung, wie die Staatsagentur Kazinform meldete. Damit kann die aus dem Steppensand gestampfte Glitzermetropole mit ihren mehr als einer Million Einwohnern im Norden des Landes einen neuen Namen tragen. Astana heißt auf Kasachisch nur Hauptstadt.

Das Nachbarland von China ist seit Jahrzehnten bekannt für seinen Personenkult um den inzwischen 78 Jahre alten Nasarbajew. Er hatte am Dienstag seinen Rücktritt erklärt nach drei Jahrzehnten an der Macht.

Zu Sowjetzeiten lag das Machtzentrum der rohstoffreichen zentralasiatischen Republik in Almaty, der bevölkerungsreichsten Stadt im Süden des Landes mit seinen 18,5 Millionen Einwohnern. Der neue Präsident Kassym-Schomart Tokajew, ein enger Vertrauter von Nasarbajew, hatte die Namensänderung vorgeschlagen.

Nasarbajew behält als Sicherheitsratschef und Vorsitzender der Regierungspartei Nur Otan einen bedeutenden Teil der Macht. Seine Tochter Dariga Nasarbajewa wurde zur mächtigsten Frau des Landes bestimmt. Die 55-Jährige trat als Chefin des kasachischen Oberhauses die Nachfolge von Tokajew an. Die nächste Präsidentenwahl in Kasachstan ist für das kommende Jahr angesetzt.

(kron/dpa)
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