Kardinal George Pell Papstvertrauter soll Kindesmissbrauch vertuscht haben

Rom/Sydney · Einer der mächtigsten Kardinäle im Vatikan und Vertrauter von Papst Franziskus, der australische Kardinal George Pell, steht wegen des Vorwurfs der Vertuschung von Kindesmissbrauch in der Kritik.

 Dem australischen Kardinal und Finanzminister des Vatikans, George Pell, wird vorgeworfen, Fälle von Kindesmissbrauch vertuscht zu haben.

Dem australischen Kardinal und Finanzminister des Vatikans, George Pell, wird vorgeworfen, Fälle von Kindesmissbrauch vertuscht zu haben.

Foto: afp

Ein Mitglied der Kinderschutzkommission des Vatikans nannte den Finanzminister des Kirchenstaates "unhaltbar" und mit Blick auf die Behandlung von Missbrauchsopfern "fast soziopathisch".

Dabei geht es um eine juristische Untersuchung in Australien. Pell wird vorgeworfen, vor Jahren als damaliger Erzbischof in Australien einen pädophilen Priester gedeckt zu haben.

"Ich denke, es ist entscheidend, dass George Pell abtritt, dass er zurück nach Australien geschickt wird und dass der Papst die härtesten Maßnahmen gegen ihn ergreift", sagte Peter Saunders dem Programm "60 Minutes" des australischen Senders Channel Nine. Saunders - selbst Missbrauchsopfer - war von Franziskus in die Kommission berufen worden, die Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche aufarbeiten soll.

Der Sprecher des Papstes erklärte am Montag in Rom, Saunders spreche in seinem eigenen Namen und nicht für die gesamte Kommission. Pell habe immer die Fragen der australischen Justiz "eingehend" beantwortet, sagte Federico Lombardi. Ein Sprecher des Kardinals ließ laut "60 Minutes" mitteilen, dass Pell juristische Schritte gegen Sauners erwäge. "Die falschen und irreführenden Behauptungen gegen Seine Eminenz sind unerhört", hieß es.

(dpa)
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