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Kapazität überschritten Mehr als 20.000 Flüchtlinge auf den Ägäisinseln

Athen · Die Lage in der Ostägäis wird für Flüchtlinge und Migranten immer kritischer. Die Aufnahmekapazität reicht dort für rund 6000 Menschen, mittlerweile sind mehr als 20.000 Personen in den Lagern untergebracht.

Das teilt das Migrationsministerium in Athen am Montag mit.

Die Lager auf den Inseln Lesbos, Chios, Samos, Leros und Kos haben aber nur eine Aufnahmekapazität für 6338 Menschen. Als im März 2016 das Abkommen EU-Türkei zur Rückführung der Migranten in Kraft trat, lebten in den Lagern der Ägäisinsel etwa 5800 Menschen.

Am schlimmsten ist die Lage im Lager von Moria auf Lesbos. Dort harren 8780 Flüchtlinge aus. Das Lager hat aber nur Platz für 3000 Menschen. „Wir geben dem Staat noch 30 Tage. Dann werden wir das Lager schließen“, sagte die Regionalgouverneurin der Region dieser Inseln, Christiana Kalogirou, am Montag im Rundfunk. Die Abwässer flössen bereits auf die umliegenden Felder. Es stinke fürchterlich, berichteten Mitarbeiter humanitärer Organisationen.

Migrationsminister Dimitris Vitsas hatte vergangene Woche die Lage als „grenzwertig“ charakterisiert. Nach Angaben des Ministers wurden zwischen dem 1. Mai und Ende August bereits 3950 Flüchtlinge zum griechischen Festland gebracht. Im gleichen Zeitraum seien aber 5450 neue Migranten aus der Türkei angekommen.

Zuvor hatte Bürgermeister von Lesbos Spyros Galinos in einem Brandbrief an den Migrationsminister gewarnt: Die Geduld der Einwohner habe „ihre Grenzen erreicht“, es drohe eine „soziale Explosion.“

Nach Angaben der Hilfsorganisation Oxfam müssen unbegleitete Kinder, Schwangere sowie Menschen mit körperlichen und psychischen Erkrankungen mehr als zehn Monate in den Lagern warten, bevor sie mit einem Beamten der griechischen Asylbehörde darüber sprechen könnten, wie es mit ihnen weitergehe. Oxfam forderte die EU auf, ihr Asylsystem zu reformieren. Die Verantwortung für den Schutz von Geflüchteten müsse auf die Mitgliedsstaaten verteilt werden, während die Asylanträge bearbeit würden. „Niemand sollte gezwungen sein, unter diesen entsetzlichen Bedingungen zu leben“, hieß es.

(ubg/dpa)
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