Bluttat in Edmonton Familiendrama in Kanada ging offenbar Todesdrohung voraus

Montréal · Nach einem blutigen Familiendrama mit neun Toten im kanadischen Edmonton werden die Hintergründe der Tat deutlicher. Nach Angaben der Polizei handelt es sich bei dem Täter um einen 53-Jährigen vietnamesischer Herkunft.

 Die Polizei musste an verschiedenen Tatorten in Edmonton ermitteln.

Die Polizei musste an verschiedenen Tatorten in Edmonton ermitteln.

Foto: ap

Er habe Ende Dezember in der Hauptstadt der westkanadischen Provinz Alberta seine 35-jährige Frau, ihren achtjährigen Sohn, ihre Eltern, ihre Schwester, ihr dreijährige Nichte sowie einen weiteren Menschen getötet. Am folgenden Tag habe er an einem anderen Ort eine 37-jährige Freundin der Familie offenbar im Affekt umgebracht.

Der Täter tötete sich später selbst in einem vietnamesischen Restaurant, in dem er gearbeitet hatte. Die örtliche Presse berichtete derweil am Samstag (Ortszeit), der Mann habe bereits vor zwei Jahren angedroht, seine Familie umzubringen. Seine Frau habe deshalb Gerichtsakten zufolge Strafanzeige gestellt und ausgesagt, ihr Mann sei in den vergangenen Jahren immer wieder gewalttätig geworden. Die Todesdrohung habe er ausgestoßen, nachdem er erfahren habe, dass er nicht der leibliche Vater des nun getöteten Achtjährigen sei.

Die Bluttat hätte nach Einschätzung der Ermittler noch schlimmer enden können. Der Täter habe in einem Haus von Verwandten zwei Kinder im Alter von einem Jahr und acht Monaten unversehrt zurückgelassen. "Aus welchem Grund auch immer wurden die beiden Kinder verschont", sagte Vize-Polizeichef Mark Neufeld am Freitag bei einer Pressekonferenz.

Nach Angaben der Polizei hatte der offenbar depressive Täter schwerwiegende finanzielle Probleme. Er sei den Behörden seit 1987 wegen Gewalttaten und Drogenmissbrauchs bekannt gewesen.

(AFP)
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