Kampagne von Xi Jinping China verbietet feminine Männer im Fernsehen

Peking · Die chinesische Regierung will im Fernsehen nur noch Männer mit klar maskuliner Ausstrahlung sehen. Die Sender müssten „verweichlichten Männern und anderer abnormer Ästhetik entschlossen ein Ende machen“, hieß es in einer Anordnung, die Teil von Xi Jinpings Kampagne zur „nationalen Verjüngung“ ist.

Auf einem TV-Gerät, der in einer Touristenunterkunft unter einem Foto von Staats- und Parteichef Xi steht, ist ein Mann in einer Talkshow zu sehen (Archivfoto):.

Auf einem TV-Gerät, der in einer Touristenunterkunft unter einem Foto von Staats- und Parteichef Xi steht, ist ein Mann in einer Talkshow zu sehen (Archivfoto):.

Foto: dpa/Mark Schiefelbein

 In der Anordnung fiel das Schimpfwort „Niang Pao“ (wörtlich übersetzt etwa „Mädchenpistolen“), das für solche Persönlichkeiten verwendet wird, die nicht mehr gezeigt werden sollen.

Die Anordnung reiht sich ein in die von Staats- und Parteichef Xi Jinping ausgerufene Kampagne zur „nationalen Verjüngung“ mit einer stärkeren Kontrolle von Wirtschaft, Bildung, Kultur und Religion durch die Kommunistische Partei. Aufmerksamkeit für Prominente gilt dabei als ungesund. Den Behörden sind chinesische Popstars suspekt, die sich vom elegant bis mädchenhaften Auftreten südkoreanischer und japanischer Sänger beeinflussen lassen, anstatt chinesische Jünglinge zu männlichem Auftreten anzuhalten.

Das Fernsehen solle auch keinen Reichtum und keine „ordinären Internet-Prominenten“ mehr bewundern, hieß es weiter. Vielmehr sollten die Programme die hervorragende sozialistische, revolutionäre und traditionell chinesische Kultur fördern. Fernsehbeiträge über die Kinder von Prominenten sind ebenfalls verboten. Die Sender sollen zudem Künstlerinnen und Künstler meiden, die gegen die öffentliche Ordnung verstoßen oder sich „unmoralisch“ verhalten haben.

Erst am Mittwoch war der Zugang Minderjähriger zu Onlinespielen auf maximal drei Stunden pro Woche begrenzt worden, und zwar nur freitags, an den Wochenenden und an Feiertagen.

(ahar/dpa)
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