Kältewelle in Texas Retter wärmen von Brücken gepurzelte Fledermäuse auf

Houston · Ein Kälteeinbruch in Texas ist auch an Fledermäusen nicht spurlos vorbeigegangen. Zu Hunderten verloren sie an Brücken in Houston ihren Halt und fielen zu Boden. Bis ihre Retterin nahte.

In Texas fielen vor Kälte erstarrrte Fledermäuse von ihren Schlafplätzen - und wurden von Rettern aufgepäppelt (Symbolbild).

In Texas fielen vor Kälte erstarrrte Fledermäuse von ihren Schlafplätzen - und wurden von Rettern aufgepäppelt (Symbolbild).

Foto: dpa/Katja Sponholz

Auf dem Dachboden einer Leiterin der Ortsgruppe einer Tierschutzorganisation fanden rund 1600 fliegende Säugetiere einen wohlig warmen Abhängplatz - wenn auch nur vorübergehend.

Wintersturm in den USA mit eisigen Temperaturen
25 Bilder

Bis zu minus 46 Grad – Schneesturm legt USA lahm

25 Bilder
Foto: dpa/Neil Blake

Sie sei auf Einkaufstour für die Weihnachtsfeiertage gewesen, als sie sich bei eisigem Wind gefragt habe, wie es wohl den Fledermäusen bei den ungewöhnlich niedrigen Temperaturen gehen möge, schilderte Mary Warwick, Wildtier-Direktorin der Houston Humane Society. Also sei sie zu einer Brücke gefahren, wo sie 100 Fledermäuse in tiefgefrorenem Zustand auf dem Boden habe liegen sehen. Sie hätten gewirkt, als ob sie tot seien.

Sie legte die Fledermäuse in eine Box, die sie auf dem beheizbaren Beifahrersitz ihres Autos platzierte. Und tatsächlich regten sich bei den Tieren während ihrer 40-minütigen Heimfahrt allmählich wieder die Lebensgeister. Die Fledermäuse piepten und bewegten sich in der Box. Zu Hause legte Warwick sie in einen Brutkasten und kehrte zwei Mal pro Tag zur Brücke zurück, um weitere Fledermäuse einzusammeln.

Zwei Tage später bekam sie einen Anruf: Mehr als 900 Fledermäuse seien von einer Brücke im nahe gelegenen Pearland geholt und auf diese Weise gerettet worden, berichtete die Person am anderen Ende der Leitung. Und in den nächsten Tagen tauchten immer mehr Menschen an der Houstoner Waugh-Brücke auf, um Fledermäuse vor dem Kälteschock zu bewahren. Schon bald wurden die Säugetiere in einer konzertierten Aktion zu Warwick gebracht.

Jede Fledermaus sei in einem Brutkasten aufgewärmt worden, bis ihre Körpertemperatur gestiegen sei, sagte die Tierschutzexpertin. Dann sei jeden der Fledertiere per Injektion unter die Haut Flüssigkeit zugeführt worden.

(top/dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort