Taliban zünden Sprengsätze Mindestens 25 Tote bei Anschlagserie in Kabul

Kabul · Bei einer Serie von Anschlägen sind in Kabul mindestens 25 Menschen getötet und fast 100 verletzt worden. Zunächst sei in der Nähe des Verteidigungsministeriums ein Sprengsatz gezündet worden. Als Sicherheitskräfte zum Tatort eilten, sprengte sich ein Selbstmordattentäter in die Luft.

 Nahe des Verteidigungsministeriums sind zwei Bomben explodiert.

Nahe des Verteidigungsministeriums sind zwei Bomben explodiert.

Foto: dpa, ba gd

Das berichtete ein Sprecher des Verteidigungsministeriums, Mohammed Radmanisch. Am Montagabend gab es einen weiteren Selbstmordanschlag im Wohnviertel New City, gefolgt von Schusswechseln, die am frühen Dienstagmorgen wieder auflebten.

In New City stehen mehrer Gästehäuser, in denen viele Diplomaten und andere Ausländer leben. Nach der Explosion dort eröffneten zwei Männer das Feuer und stürmten ein Haus, wie ein Sprecher des Innenministeriums sagte. Dann folgten längere Schusswechsel. Es gab mindestens einen Toten und sechs Verletzte. Mehr als 30 Menschen seien eingeschlossen gewesen und von Sicherheitskräften in Sicherheit gebracht worden, sagte der Sprecher. Die Polizei riegelte die Gegend ab.

Unter den Opfern der Anschläge waren den Angaben zufolge ein hoher Polizeioffizier und ein Armeegeneral. Präsident Aschraf Ghani sagte, die Feinde Afghanistans seien nicht mehr in der Lage, Sicherheitskräften und Armee einen Kampf zu liefern und griffen deshalb, Zivilisten, Straßen, Schulen und Moscheen an.

Der Sprecher der aufständischen Taliban, Sabihullah Mudschahid, übernahm im Namen seiner Organisation die Verantwortung für den Anschlag auf das Verteidigungsministerium. Die Taliban kämpfen seit 15 Jahren gegen die international gestützte afghanische Regierung.

Bei einem bewaffneten Überfall auf das Gebäude einer Hilfsorganisation in Afghanistan ist mindestens ein Mensch getötet worden. Sechs weitere seien bei der Stürmung des Gebäudes im Zentrum der Hauptstadt Kabul verletzt worden, sagte ein Sprecher des Innenministeriums. In der Nacht seien zwei Bewaffnete in das Gebäude eingedrungen, die Attacke sei noch nicht beendet.

Der Name der betroffenen Hilfsorganisation wurde mit "Pamlarena" angegeben. Das paschtunische Wort entspricht dem englischen "Care"; ob damit die internationale Hilfsorganisation gleichen Namens gemeint war, blieb zunächst unklar.

(ap/jeku)
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