Vorwurf der Sexuelle Belästigung Assange stimmt Verhör durch Schweden in London zu

Stockholm · Wikileaks-Gründer Julian Assange hat einem Verhör im Streit um einen schwedischen Haftbefehl in der ecuadorianischen Botschaft in London laut einem Medienbericht zugestimmt.

August 2012: Julian Assange hält Balkonrede in London
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"Wir haben den Anklägern heute eine Bestätigung geschickt", sagte sein Anwalt Thomas Olsson der Zeitung "Dagens Nyheter" danach am Donnerstag.

Die schwedischen Staatsanwälte hatten sich lange geweigert, Assange in London zu Vorwürfen der sexuellen Belästigung von zwei Frauen aus dem Jahr 2010 zu befragen. Auf ein Verhör in Schweden wollte sich der Australier, der sich seit bald drei Jahren in der Botschaft aufhält, aus Furcht vor einer Auslieferung an die USA aber nicht einlassen.
Weil sie unter Zeitdruck stehen, kommen die Schweden nun doch nach London: Einige der Taten, derer Assange verdächtigt wird, verjähren im August.

Die Anschuldigungen stehen im Zusammenhang mit zwei Frauen, die Assange während eines Besuchs in Schweden getroffen hatte. Der Wikileaks-Gründer bestreitet die Vorwürfe. Nachdem er in Großbritannien alle Rechtsmittel gegen das Auslieferungsgesuch ausgeschöpft hatte, floh er im Juni 2012 in die Botschaft Ecuadors in London, wo ihm zwei Monate später politisches Asyl bewilligt wurde.

Der 43-Jährige wirft den Strafverfolgern vor, ihn aus politischen Motiven zu verfolgen. Er befürchtet, von Schweden an die USA ausgeliefert zu werden, wo ihm ein Prozess wegen Geheimnisverrats drohen könnte. In den USA gibt es jedoch bisher weder eine Anklage gegen Assange noch ein Auslieferungsgesuch.

Die Enthüllungsplattform WikiLeaks hat sich mit der Veröffentlichung von Geheimdokumenten zu den Kriegen im Irak und in Afghanistan sowie der Publikation Zehntausender US-Diplomatendepeschen einen Namen gemacht. Die Veröffentlichungen wurden von der US-Regierung scharf kritisiert, da sie die nationale Sicherheit der Vereinigten Staaten sowie die persönliche Sicherheit von Informanten der USA in Krisengebieten gefährdeten.

(dpa)
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