Täter hatte als Zehnjähriger Kleinkind getötet Jüngster Kindermörder soll freikommen

London · Einer der bekanntesten britischen Mörder, der als Zehnjähriger ein Kleinkind gefoltert und getötet hatte, kommt aus der Haft frei. Die Eltern von Jon Venables' Mordopfer reagierten entsetzt auf die Nachricht.

 Jon Venables kurz nach seiner Festnahme.

Jon Venables kurz nach seiner Festnahme.

Foto: AP

Der heute 30-jährige Jon Venables werde freigelassen, erklärte ein Berufungsausschuss am Donnerstag. Die Entscheidung sei gefallen: "Er wird freigelassen", hieß es in einer Mitteilung des Berufungsausschusses. Venables war 1993 gemeinsam mit seinem gleichaltrigen Freund Robert Thompson zu lebenslanger Haft verurteilt worden.

Die Jungen hatten in einem Einkaufszentrum in Liverpool den zweijährigen James Bulger entführt. Sie folterten ihn, schlugen ihn mit Eisenstangen und Ziegelsteinen tot und warfen seine Leiche auf ein Bahngleis. Die Tat löste weltweit Entsetzen aus.

2001 wurden Venables und Thompson auf Bewährung aus der Haft entlassen und zu ihrem eigenen Schutz mit neuen Identitäten ausgestattet. Im Juli 2010 kam Venables wegen Besitzes und Verbreitung von Kinderpornos erneut ins Gefängnis. Er hatte gestanden, 57 Kinderporno-Bilder heruntergeladen zu haben und selbst derartige Bilder von Kindern verbreitet zu haben.

Die Eltern des getöteten James Bulger zeigten sich entsetzt über die neuerliche Freilassung des Mörders ihres Sohnes. "Venables kommt frei. Ihr könnt euch nicht vorstellen, was ich erneut durchmache", twitterte James' Mutter Denise Fergus. Der Vater des Jungen äußerte sich "enttäuscht und bestürzt".

Wegen der "rücksichtslosen Entscheidung" der Justiz gehe für ihn "der Albtraum weiter", erklärte der Anwalt von Ralph Bulger. Venables sei ein Sextäter, der schon einmal getötet und klar gemacht habe, dass für ihn der sexuelle Missbrauch von Kindern der "ultimative Kick" sei.

(AFP)
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