Familie des Schiffbrüchigen Jose Salvador Albarengo "Wir haben gedacht, er sei schon tot"

Marshall Islands · Die Geschichte von Jose Salvador Albarengo gibt weiter Rätsel auf. Er soll Schildkrötenblut und Urin getrunken haben. Nach dem plötzlichen Auftauchen des Schiffbrüchigen auf den Marshallinseln haben sich die Eltern zu Wort gemeldet. Sie vermissten ihren Sohn seit acht Jahren.

Tränen bei der Familie des Schiffbrüchigen
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"Wir haben seit acht Jahren nichts von ihm gehört und gedacht, er sei schon tot", sagte die überglückliche Mutter, María Julia Albarengo, nach einem Telefonat mit ihrem Sohn der Nachrichtenagentur AP.

Zweifel bleiben groß

Doch die Zweifel an seiner Geschichte blieben groß und die Behörden versuchten die teilweise wirren Aussagen des Mannes, der seine Leidensgeschichte am Montag dem US-Botschafter auf den Marshallinseln berichtet hatte, zu verifizieren.

Laut dem mexikanischen Zivilschutz verschwand ein kleines Fischerboot mit zwei Männern am 17. November 2012. An Bord: Cirilo Vargas und Ezequiel Cordoba. Albarengo hatte ebenfalls berichtet, dass gemeinsam mit ihm ein junger Fischer namens Ezequiel an Bord gewesen, aber bereits nach einem Monat gestorben sei. Cirilo wiederum war nach Angaben des Vaters von Albarengo der Spitzname seines Sohnes.

Doch viele andere Details blieben unklar. Albarengo selbst stach nach eigenen Angaben mehr als einen Monat später in See und konnte sich an viele Einzelheiten wie den Startpunkt der Reise nicht erinnern.

Rohe Fische und Schildkröten-Blut

Zudem verwendete er offenbar auch weitere Spitznamen. Im Fischerdorf Costa Azul im mexikanischen Staat Chiapas berichteten Bewohner von einem Mittelamerikaner namens "La Chancha", der seit November 2012 vermisst sei.

Albarengo hatte sich nach eigenen Angaben am Leben gehalten, indem er rohe Fische gegessen und das Blut von Seeschildkröten und Vögeln getrunken hatte. Er wirkte aber nicht unterernährt und hatte trotz der langen Zeit auf hoher See keine schwer sonnenverbrannte Haut, als er vergangene Woche im Atoll Ebon an Land schwamm.

(nbe)
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