Zwei Monate nach dem Tod Jörg Haiders Jetzt spricht die einzige Unfall-Zeugin

Wien (RPO). Vor zwei Monaten kam der österreichische Rechtspopulist Jörg Haider bei einem Unfall ums Leben. Jetzt äußerte sich erstmals die einzige Zeugin des Unglücksabends zu Wort. Sandra S. macht in einem Interview deutlich, warum sie bislang nicht an die Öffentlichkeit gegangen ist.

Jörg Haider - eine politische Biographie
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Bislang kannte nur die Polizei die Identität der 37-jährigen Sandra S.. Sie will anonym bleiben, hat Angst vor Verleumdung und Angriffen. Am 11. Oktober war sie von Jörg Haider um 1.18 Uhr mit rund 170 Stundenkilometern überholt worden. Sekunden später überschlug sich der Kärnter Landeshauptmann, war auf der Stelle tot.

"Ich war auf dem Heimweg und fuhr mit 70 Kilometern pro Stunde auf der Rosenthalerstraße, als ich im Rückspiegel die Lichter eines Autos sah. Der Wagen hat mich dann sehr schnell überholt", sagte Sandra S. jetzt der Tageszeitung Österreich.

Nachdem Haider die Kontrolle über seinen Wagen verloren hatte, sah die zweifache Mutter nur noch eine "riesige Staubwolke". Erst rief sie ihren Mann an, dann informierte sie die Polizei. Der Ehemann traf zuerst ein: "Er sah die Beine aus dem Wrack ragen und hat gesagt, da ist nichts mehr zu machen."

Wie es in Österreich üblich ist, wurde Sandra S. zunächst als "Beschuldigte wegen fahrlässiger Körperverletzung" geführt — und nicht als normale Zeugin. In Presse und Öffentlichkeit entstanden wilde Gerüchte. In einer Anzeige gegen sie wurde zunächst behauptet, sie sei Haider mit ihrem Fahrzeug entgegengekommen und hätte ihn zu einem Ausweichmanöver gezwungen.

Trotz Richtigstellung der Polizei wurde Sandra S. zu Unrecht beschuldigt. "Ich bin noch immer schwer geschockt und möchte nie mehr über den Unfall sprechen", sagt Sandra S. gegenüber "Österreich". Jörg Haiders Familie macht der Unfallzeugin offenbar keine Vorwürfe. Die Witwe des Politikers und Sandra S. seien miteinander im Reinen, berichtet "Österreich".

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