UN-Studie zu Europa Jeden Tag sterben zwölf Frauen durch häusliche Gewalt

Straßburg · Der Europarat fordert von den 47 Mitgliedstaaten mehr Einsatz im Kampf gegen Gewalt an Frauen. Täglich würden in Europa zwölf Frauen aufgrund von geschlechtsspezifischer Gewalt sterben, sagte der Menschenrechtskommissar des Europarates, Nils Muiznieks, am Dienstag in Straßburg.

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Foto: AP

Der Schutz von Mädchen und Frauen müsse deshalb oberste Priorität haben. Anlass für den Appell ist die sogenannte Istanbulkonvention des Europarates, die am Freitag in Kraft tritt. Diese hat das Ziel, häusliche Gewalt zu verhüten und zu bekämpfen.

Gewalt gegen Frauen gehöre immer noch zu den am weitesten verbreiteten Verletzungen der Menschenrechte in Europa, so Muiznieks. Eine kürzlich erschienene UN-Studie zeige, dass häusliche Gewalt für 28 Prozent der vorsätzlichen Morde in Europa verantwortlich sei. Der Europarat erhofft sich durch das Eintreten der Konvention auch Fortschritte im Kampf gegen Zwangsehen, Genitalverstümmelung sowie gezwungene Abtreibungen und Sterilisation von Mädchen und Frauen.

Die Konvention des Europarates zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt (sogenannte Istanbulkonvention) ist ein 2011 ausgearbeiteter völkerrechtlicher Vertrag. Sie tritt am 1. August 2014 in Kraft. Bisher haben 13 Mitglieder des Europarates die Konvention unterzeichnet. Auch Deutschland gehört dazu, hat sie aber bisher noch nicht ratifiziert.

(KNA)
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