Baby Zion stirbt nach nur zehn Tagen "Jede Minute wurde er von uns gehalten und geliebt"

Chicago · Ein Leben lang – für den kleinen Zion aus den USA aber war das Leben sehr kurz. Um genau zu sein nur zehn Tage. Zion litt an einer schweren Entwicklungsstörung. Seine Eltern waren dankbar für die wenigen, gemeinsamen Momente mit ihrem Sohn.

Eltern dokumentieren das kurze Leben von Zion
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Foto: Instagram

Ein Leben lang — für den kleinen Zion aus den USA aber war das Leben sehr kurz. Um genau zu sein nur zehn Tage. Zion litt an einer schweren Entwicklungsstörung. Seine Eltern waren dankbar für die wenigen, gemeinsamen Momente mit ihrem Sohn.

Das ist die Geschichte des kleinen Zion. Ein süßes Baby, das schläft, als seine Eltern Robbyn und Josh Blick ihn mit einem Teddy fotografierten. Der neugeborene Junge kam mit nur zwei Kilo Körpergewicht auf die Welt.

Lange vor der Geburt wussten seine Eltern, dass Zion nur ein kurzes Leben haben würde. In der 20. Schwangerschaftswoche hatten Mutter Robbyn und Vater Josh vom genetischen Defekt Zions erfahren: Trisomie 18, auch Edwards-Syndrom genannt, bei der die Sterblichkeitsrate von Neugeborenen überdurchschnittlich hoch ist.

Die Ärzte im US-Bundesstaat Illinois gaben Zion nur wenige Tage. "Vielleicht nur bis zum nächsten Morgen", so die erschütternde Diagnose. Zwischenzeitlich war sogar ungewiss, ob Zion überhaupt die Schwangerschaft überstehen würde.

Aber Zion kämpfte. Zunächst im Bauch der Mutter. Und jeden Tag, den er am Leben war. Sein kleiner Brustkorb wölbte sich nach oben, er rang stetig nach Luft. Die Eltern, streng gläubige Christen, waren dankbar für jeden weiteren Atemzug ihres Kindes.

Robbyn und Josh hatten sich bewusst für die Geburt Zions entschieden und gegen eine Abtreibung. Weil sie dankbar für das Leben sind, das ihnen geschenkt wurde.

Die Eltern entschlossen sich, Zions kurzen Besuch auf Instagram zu dokumentieren, um die Zerbrechlichkeit des Lebens darzustellen und anderen Menschen die Botschaft zu vermitteln: Genießt den Moment. Genießt die Momente mit den Menschen, die euch nah und lieb sind.

Ein Kind ziehen zu lassen, ist für Eltern der schwerste Moment. Umso bemerkenswerter ist der Umgang der Blicks mit der Situation. Sie nannten Zion "tiny little miracle", ihr "winzig-kleines Wunder". Sie ließen ihn an ihrem Alltag teilhaben. Sie feierten seinen einwöchigen Geburtstag mit einem Kuchen.

"Wir entscheiden uns stets für das Leben und wollten ihm eine Chance geben", sagte Mutter Robbyn der Zeitung "The Blaze". Kurz nach der Geburt teilten die Ärzte ihr mit, sie solle sich darauf vorbereiten, dass Zion sehr bald stirbt. "In diesem Moment dachte ich nicht mehr von Minute zu Minute. Ich dachte, er ist hier."

Die Anteilnnahme der Menschen und der Gemeinde Lake Zurich nahe Chicago, in der Vater Josh Pastor ist, überwältigte die Eltern und die Geschwister. Robbyn sagte, eine Woche lang habe sie ihn nicht abgelegt. "Jede Minute in diesen zehn Tagen wurde er von uns fest gehalten und geliebt."

An Tag neun wollte Zion auf einmal nicht mehr gefüttert werden. Er rang nach Luft. Josh klopfte dem Neugeborenen behutsam auf den Rücken - und Zion fing sich wieder. Mutter Robbyn aber ahnte bereits, dass das Ende der gemeinsamen Zeit mit ihrem Sohn nahte.

Tags darauf, am 21. Januar und wenige Stunden nach dem Foto mit dem Teddy, schlief Zion schließlich ein — dieses Mal für immer. In dem Moment größter Trauer schmiegte sich die ganze Familie an Zion. Sie alle waren dankbar für den kurzen Besuch.

(nbe)
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