Tierischer Verkehrspolizist Pitaro Wie ein niedlicher Kater den Japanern das Helmtragen schmackhaft macht

Tokio · Er hat grüne Augen, ist rot-weiß-getigert und er trägt einen blauen Glitzerhelm: In Japan hat die Polizei Kater Pitaro zum Verkehrspolizisten ernannt. Er soll Radfahrer animieren, einen Helm zu tragen.

 Ein Kater geht über ein Zebrastreifen.

Ein Kater geht über ein Zebrastreifen.

Foto: dpa/--

In Japan hat die Polizei einen Kater zum Verkehrspolizisten ernannt. Mit einem kleinen Fahrradhelm auf dem Kopf tritt der zehnjährige Pitaro in einem YouTube-Video der Polizeiverwaltung der Präfektur Shimane auf, um die Bürgerinnen und Bürger zu ermuntern, es Pitaro gleich zu tun und ebenfalls Helm zu tragen. Mit seinem niedlichen Aussehen vermittele Pitaro Männern und Frauen jeden Alters die Bedeutung der Verkehrssicherheit, erklärte ein Sprecher der Polizeiverwaltung am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur das Ziel der tierisch süßen Aufklärungskampagne.

Die Polizei bedient sich dabei dem Phänomen „kawaii“, was auf Deutsch „süß“ oder „niedlich“ bedeutet. Es handelt sich dabei um ein regelrechtes Lebenskonzept und bezeichnet eine Niedlichkeitsästhetik, die alle Bereiche der japanischen Gesellschaft erfasst. Unzählige Firmen wie Banken oder Bahngesellschaften, Tourismusagenturen und selbst Ministerien - sie alle haben ein eigenes Maskottchen, die im Kindchenschema daherkommen. Sie sind nicht nur in der Werbung allgegenwärtig, auch ernste Botschaften wie die von Pitaro werden im kawaii-Stil unters Volk gebracht. An anderer Stelle ermahnt Japans Polizei auch mit kulleräugigen Beamtinnen, die Gesetze einzuhalten.

Beobachter erklären das „kawaii“-Phänomen unter anderem mit dem Harmoniebedürfnis der japanischen Gesellschaft. Überbringe man eine Nachricht mit einem süßen Maskottchen statt strengen Verboten, wirke dies harmonischer. Angeblich soll der Anblick von etwas im kawaii-Stil wie Pitaro sogar die Konzentrationsfähigkeit fördern.

(zim/dpa)
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