Tragödie im Mittelmeer Mehrere Flüchtlinge ertrinken bei Bootsunglück vor Lampedusa

Rom · In der Nacht zu Montag ist es erneut im Mittelmeer zu einem Unglück gekommen. Ein mit rund 50 Migranten völlig überladenes Boot soll sechs Seemeilen vor der Insel Lampedusa gekentert sein. Rettungskräfte suchen im Meer nach Vermissten – auch nach Kindern.

Im Mittelmeer müssen immer wieder in Seenot geratene Flüchtlinge gerettet werden (Symbolbild).

Im Mittelmeer müssen immer wieder in Seenot geratene Flüchtlinge gerettet werden (Symbolbild).

Foto: dpa/Renata Brito

Vor der italienischen Mittelmeerinsel Lampedusa hat sich gegen Mitternacht ein schweres Unglück ereignet: Ein Boot mit rund 50 Menschen aus Tunesien und westafrikanischen Ländern soll umgerechnet etwa elf Kilometer vor der Insel gekentert sein. Die Rede ist von mehreren Toten, die Zahlen schwanken bisher zwischen zwei und neun. Etliche Menschen werden noch vermisst, darunter acht Kinder. Helfer konnten 22 Menschen aus dem Meer retten.

Zu dem Unglück soll es wegen des starken Seegangs und wegen einer Panik gekommen sein, die ausgebrochen sein soll, als die Migranten bemerkten, dass sich ihnen ein Rettungsschiff der Küstenwache näherte. Überlebende berichteten, durch die Unruhe sei das Boot aus dem Gleichgewicht geraten. In See gestochen war es der Internationalen Organisation für Migration zufolge in Tunesien – und das völlig überladen.

Ein Schiff der spanischen Hilfsorganisation Open Arms wartete nach eigenen Angaben mit zahlreichen in maltesischen Gewässern geretteten Flüchtlingen, darunter vier Kinder, auf die Genehmigung, diese in den Hafen des Inselstaats bringen zu dürfen.

Die Seeroute über das Mittelmeer zählt inzwischen zu den gefährlichsten der Welt – seit Jahresbeginn sollen dort mehr als 1000 Menschen ums Leben gekommen sein.

(cka/dpa/epd)
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