Dürre, Hitze, Brände Ein Sommeranfang der klimatischen Extreme in „Bella Italia“
Wer einen Urlaub in Italien plant, sollte sich auf klimatische Extreme im beliebten Urlaubsland einstellen. Denn seit Wochen führen hohe Temperaturen zu Dürren und Waldbränden und belasten die Menschen in Rom und anderen Regionen des Landes. Die Hitze und seine Auswirkungen in Bildern.
Eine Frau und ein Mann kühlen ihre Füße im Meer in Tarent in Apulien.
In Taranto (deutsch: Tarent) in Apulien läuft eine Frau mit einem Regenschirm durch die Straßen, um sich vor der Sonne zu schützen. Zum Start der Urlaubssaison sind auffallend hohe Temperaturen und immer mehr Feuer zu beobachten.
Die stark betroffenen Regionen fordern von der Regierung in Rom den Wetter-Notstand. Von den Maßnahmen könnten auch Gäste und Touristen betroffen sein, die jetzt pünktlich zur Feriensaison in das Land reisen.
Eine Frau fächelt sich Luft zu, während sie durch die Straßen in Tarent läuft.
Auch die Tiere leiden unter der starken Hitze. Etwas Abhilfe verschafft gefrorenes Fleisch, welches im Tiergehege im „Bioparco di Roma“ den Tieren angeboten wird. Dem Tiger scheint das gekühlte Leckerbissen zu gefallen.
Auch die Ohrenrobbe bekommt im Zoo in Rom sein gefrorenes Futter in ihrem Wasserbecken, hier sind es eisgekühlte Fische.
Ein Tierpfleger des „Bioparco di Roma“ wirft einem Elefanten eine Karotte zu, während ein anderer bei der sengenden Hitze versucht, das Tier mit einem Strahl kalten Wassers abzukühlen.
Reisbauer Giovanni Daghetta steht auf einem ausgetrockneten Reisfeld in Mortara in der Region Lombardei, während er mit seinem Smartphone telefoniert. Die schlimmste Dürre, die Italien seit 70 Jahren erlebt hat, lässt die Reisfelder in der Poebene austrocknen und gefährdet die kostbare Ernte des italienischen Edelreises, der für das schmackhafte Risotto verwendet wird.
Die Landwirtschaft leidet. „Wir machen uns große Sorgen um den Anbau von Mais, Soja und Reis“, sagte Landwirtschaftsminister Stefano Patuanelli.
Der Agrarverband Coldiretti rechnete vor, dass etwa in der Toskana in Mittelitalien 30 Prozent der Ernten dieses Jahres verloren gehen werden - „und das ist der bestmögliche Fall“.
Erzbischof Mario Delpini segnet ein Feld mit Weihwasser vor der Kirche San Martino Olearo in der Lombardei.
In der norditalienische Gemeinde Linarolo sucht ein weißer Reiher Fressen am Fluss Po. Der größte Fluss Italiens verwandelt sich aufgrund des ausbleibenden Regens in eine lange Sandfläche. Dadurch fehlt den Reistälern der Lomellina, die zwischen dem Po und den Alpen liegt, das nötige Wasser, um die Felder zu fluten.
In der italienischen Gemeinde Boretto in der Emilia-Romagna führt der ausbleibende Regen dazu, dass der Fluss Po austrocknet. Das Foto zeigt die Risse im Erdreich des Flussbettes.
Das Austrocknen des Flusses gefährdet die Trinkwasserversorgung in den dicht besiedelten und hoch industrialisierten Gebieten Italiens und bedroht die Bewässerung in dem am intensivsten bewirtschafteten Teil des Landes.
Ein Blick auf das Flussbett des Po an der Ponte della Becca (Becca-Brücke) in Linarolo in der Lombardei.
Diese Kombo zeigt, wie der Fluss Po zwischen Juni 2020 (oben) und Juni 2022 erheblich geschrumpft ist. Der Po, der längste Strom Italiens, erreicht nach Monaten ohne starke Regenfälle einen Rekordtiefstand.
In Italien herrschen schon länger hohe sommerliche Temperaturen bei gleichzeitig sehr geringen Niederschlägen.
Ein Frau steht neben einer Möwe am Ufer des Tibers in Rom. Der Wasserstand des Flusses sinkt weiter, und die Stadt steht vor einem Notstand aufgrund der anhaltenden Trockenheit und den heißen Temperaturen.
In einigen Regionen des Landes wird seit vielen Wochen Alarm geschlagen.
Der Wasserstand des Tibers, dem drittlängsten Fluss in Italien, ist so niedrig, dass in der Nähe des Castel Sant'Angelo Steine vom Grund zum Vorschein kommen.
In der Region Piemont im Nordwesten Italiens wird in mehr als 200 Gemeinden das Wasser rationiert. Der Wasserspiegel des Lago Maggiore und des Gardasees liegen deutlich tiefer als sonst für diese Jahreszeit üblich, und auch der Tiber, der durch Rom fließt, führt Niedrigwasser.
In Italien hat anhaltende Trockenheit die Stromerzeugung aus Wasserkraftwerken stark verringert. Von Januar bis Mai dieses Jahres sei die Stromproduktion aus Wasserkraft um 40 Prozent im Vorjahresvergleich gefallen, teilte der Wasserversorgungsverband Utilitalia mit.
Ein Boot fährt auf dem Tiber.
In Piacenza südöstlich von Mailand musste ein kleines Wasserkraftwerk diese Woche bereits ganz abgeschaltet werden, weil der Po zu wenig Wasser führt, wie der Energiekonzern Enel mitteilte. Die Landwirtschaft nutzt das Wasser des Flusses stark. Die Trockenheit im Po-Delta ist die schlimmste seit 70 Jahren. Das Foto zeigt ein junges Paar am ausgetrockneten Flussbett des Po.