Unterwegs in den Libanon Erster Getreide-Export der Ukraine wird inspiziert
Seit Kriegsbeginn in der Ukraine Ende Februar ist der erste Getreide-Export per Schiff Richtung Libanon aufgebrochen. Zuvor wurde eine dreistündige Inspektion bei Istanbul vorgenommen. Auf der Razoni werden mehr als 26.000 Tonnen Getreide transportiert. Sie sollen helfen, Lebensmittelengpässe zu beheben. Die Bilder aus Istanbul.
Vertreter der Ukraine, Russland, der Türkei und der Vereinten Nationen treffen zur Inspektion am Frachtschiff Razoni ein.
An der Inspektion des Frachters Razoni waren rund 20 Fachleute aus der Türkei, Russland, der Ukraine und Sachverständige der UNO beteiligt, wie das türkische Verteidigungsministerium mitteilte.
Die Razoni hatte am Montag den ukrainischen Schwarzmeer-Hafen Odessa verlassen. Zuvor hatten sich die Ukraine und Russland in langen Verhandlungen auf ein Abkommen zur Ausfuhr von Getreide geeinigt. Der Frachter musste zunächst über einen sicheren Korridor durch vermintes Gewässer gelotst werden. Vor der Einfahrt in den Bosporus haben Experten an Bord das Schiff auf Waffen überprüft.
Dieses Handout-Bild wurde am 3. August von der Pressestelle des türkischen Verteidigungsministeriums aufgenommen und zeigt die Inspektion auf dem Schiff.
Angaben zur Crew und der Fracht stimmten mit vorherigen Anträgen überein und seien genehmigt, so die UN. Eine dreistündige Inspektion brachte am Mittwoch keine Unregelmäßigkeiten ans Tageslicht.
Nach ukrainischen Angaben seien 17 weitere Frachter mit Agrargütern beladen worden und warteten auf grünes Licht, um auslaufen zu dürfen.
Die unter der Flagge Sierra Leones fahrende Razoni ist mit 26.000 Tonnen Mais beladen.
Nach der Inspektion fährt die Razoni unter die Yavuz-Sultan-Selim-Brücke und weiter Richtung Libanon. Das Schiff dürfte nun am späten Wochenende oder Anfang nächster Woche dort eintreffen.
Die Ukraine zählte vor dem russischen Angriffskrieg zu den wichtigsten Getreide-Exporteuren der Welt. Mit den Lieferungen sollen Millionen Tonnen Getreide wieder für den Weltmarkt verfügbar werden. Die Nahrungsmittel werden vor allem in Asien, Afrika und Nahost dringend benötigt. Für Kiew geht es zudem um Einnahmen in Milliardenhöhe.