"Washington Post"-Reporter im Iran US-Reporter Jason Rezaian wegen Spionage angeklagt

Teheran · Dem im Iran seit neun Monaten inhaftierten Reporter der US-Zeitung "The Washington Post", Jason Rezaian, werden nach Angaben einer Anwältin vier Vorwürfe gemacht. Neben Spionage würden dem 39-Jährigen unter anderem "Betreiben von Propaganda gegen das Establishment" und "Zusammenarbeit mit feindlichen Regierungen" vorgeworfen.

 "Washington Post"-Journalist Rezaian wird Spionage vorgeworfen.

"Washington Post"-Journalist Rezaian wird Spionage vorgeworfen.

Foto: afp, BEH/ADL/EIS

Der Chefredakteur der "Washington Post", Martin Baron, teilte mit, dass das Treffen zwischen Ahsan und Rezaian am Montag 90 Minuten gedauert und unter Anwesenheit eines offiziellen Dolmetschers stattgefunden habe. Die Vorwürfe gegen Rezaian sähen eine Höchststrafe von 10 bis 20 Jahre Gefängnis vor. Baron bezeichnete die Anschuldigungen gegen seinen Reporter als lächerlich.

Der Reporter wird seit dem 22. Juli festgehalten, sagte Anwältin Leila Ahsan am Montag der Zeitung. Die Angaben Ahsans waren die erste unabhängige Bestätigung der genauen Vorwürfe gegen Rezaian. Die "Washington Post" und die US-Regierung haben die Freilassung Rezaians verlangt, der die iranische und die amerikanische Staatsbürgerschaft besitzt. Der Iran erkennt eine doppelte Staatsangehörigkeit seiner Bürger nicht an.

(ap)
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