Nach heftiger Kritik Australiens und Brasiliens Indonesien verschiebt geplante Hinrichtung von neun Ausländern

Jakarta · Die indonesischen Behörden haben die Hinrichtung von neun wegen Drogenschmuggels verurteilten Ausländern auf unbestimmte Zeit verschoben. Zunächst müsse das Oberste Gericht des Landes über die eingelegten Berufungen entscheiden, sagte Vizepräsident Jusuf Kalla am Mittwoch.

 Erst vor kurzem wurden zwei Australier auf eine indonesische Hinrichtungsinsel gebracht.

Erst vor kurzem wurden zwei Australier auf eine indonesische Hinrichtungsinsel gebracht.

Foto: afp, BI/FL

Eine erste Anhörung soll am Donnerstag im Fall zweier zum Tode verurteilter Australier stattfinden. Vor wenigen Tagen hatte Indonesien noch gesagt, die Exekutionen stünden unmittelbar bevor. Unter den neun Ausländern, die sich derzeit in einem Gefängnis befinden, sind neben den beiden Australiern drei Nigerianer sowie ein Brasilianer, ein Franzose, ein Ghanaer und eine Philippinin.

"Eigentlich sollten diese Exekutionen bereits vor Wochen vollzogen werden, doch einige von ihnen haben beim Gericht Rechtsmittel eingelegt", sagte Kalla dem Radiosender "El Shinta". Die Regierung müsse deshalb vorsichtig sein und die Gerichtsentscheidung abwarten. Die geplanten Exekutionen hatten die diplomatischen Beziehungen des südostasiatischen Inselstaates mit den Herkunftsländern der Verurteilten belastet, besonders mit Australien und Brasilien. Beide Länder wollten ihre Bürger vor der Hinrichtung retten.

(ap)
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