Nach 39 Stunden in Indien Zwei Überlebende aus eingestürztem Gebäude gerettet
Neu Delhi · Eineinhalb Tage lang lagen Meenammal und Govind unter den Trümmern eines Gebäudes in Indien begraben. Dann fanden Helfer sie endlich. Doch für viele andere wurde das einst elfstöckige Gebäude zum Grab.
Eineinhalb Tage nach dem Einsturz eines Gebäudes in Indien sind zwei Menschen lebend aus den Trümmern geborgen worden.
Ein Mann und eine Frau seien am frühen Montag unter tonnenschweren Betonplatten entdeckt worden, sagte Polizeisprecher Karuna Sagar. Der elfstöckige Rohbau war am Samstag im südindischen Chennai während heftiger Regenfälle zusammengestürzt.
18 Leichen seien bislang gefunden worden, mehr als 30 Menschen würden noch vermisst, sagte Sagar. Bei den Opfern handele es sich vor allem um Wanderarbeiter, die das Gebäude errichteten.
Fünf für den Bau verantwortliche Menschen wurden nach Angaben des Nachrichtensenders NDTV festgenommen, weil sie mutmaßlich nicht alle Sicherheitsstandards einhielten.
Die 35-Jährige Meenammal erklärte nach ihrer Rettung der Zeitung "Times of India", viele ihrer Arbeitskollegen seien noch lebendig unter den Trümmern eingeschlossen und warteten auf Hilfe. Monsunregen erschwerte es den mehr als 400 Helfern, zu den Eingeschlossenen vorzudringen. Laut Polizei könnten die Rettungsarbeiten noch einige Tage dauern.
Die Helfer hoben zunächst mit Kränen Betonplatte um Betonplatte an, ehe sie sich durch die Stahlträger schnitten, mit Schaufeln gruben und Spürhunde losschickten. "Wir beseitigen den Schutt nur langsam, da noch Überlebende unter den Trümmern sein könnten", sagte Polizeisprecher Sagar.
Die Regierung des Bundesstaates Tamil Nadu hob die Entschädigungssumme für die Familien der Opfer laut der indischen Agentur IANS auf umgerechnet 8500 Euro an. Regierungschefin J. Jayalalithaa erklärte lokalen Medien, das Gebäude sei nicht ordentlich konstruiert worden, da der Bauherr mehrere Vorschriften missachtet habe.
