Impfungen sind Pflicht New York ruft Notstand wegen Masernausbruch aus

New York · Nach einem Anstieg der Masern-Fälle hat New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio einen Notstand für Teile des Stadtviertels Brooklyn ausgerufen. Jeder, der in bestimmten Teilen des Viertels Williamsburg lebe, müsse sich gegen Masern impfen lassen.

 Eine Frau wird geimpft.

Eine Frau wird geimpft.

Foto: dpa/Seth Wenig

New York City ruft nach einem Masernausbruch den Gesundheitsnotstand aus. In vier Postleitgebieten seien Impfungen nun verpflichtend, teilte Bürgermeister Bill de Blasio am Dienstag mit. Betroffen sind demnach Anwohner im Stadtteil Williamsburg in Brooklyn, wo seit September 285 Menschen die Masern bekommen haben. Mit dem Notstand wird allen dort Ungeimpften verordnet, sich einen Schutz gegen das Virus zu holen, auch Kindern über sechs Monaten. Wer sich weigert, riskiert eine Strafe von 1000 Dollar.

Der Masernausbruch ist seit 1991 der größte in New York City und betrifft vor allem die jüdisch-orthodoxe Gemeinde in Williamsburg. Vor wenigen Tagen verboten die New Yorker Behörden bereits Religionsschulen und Kindertagesstätten dieser Gemeinde, ungeimpfte Kinder zu betreuen. Sonst droht den Einrichtungen die Schließung.

„Wenn die Leute schnell mitmachen, wird niemand die Strafe zahlen müssen“, sagte de Blasio. Die hohe Zahl der Fälle bezeichnete er als Masern-„Krise“. Per Gesetz ist es dem Gesundheitskommissar der Stadt New York erlaubt, bei einer Gefahr für die öffentliche Gesundheit Verordnungen mit Strafandrohung auszugeben.

Nördlich der Stadt New York, im Bezirk Rockland County, gibt es eine weitere jüdische Religionsgemeinschaft mit steigenden Masernfällen. Seit Oktober haben sich dort mindestens 166 Menschen angesteckt. Die Gemeinde pflegt enge Beziehungen nach Brooklyn. Die Behörden in Rockland wollten ungeimpften Kindern zuletzt verbieten, sich an öffentlichen Orten aufzuhalten - Einkaufszentren, Schulen, Restaurants. Ein New Yorker Richter blockierte die Vorschrift aber.

(lukra/dpa)
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