Im Südsudan Erster Auslandseinsatz für japanische Truppen

Tokio · Seit dem zweiten Weltkrieg haben japanische Streitkräfte nicht mehr im Ausland agiert. Jetzt haben sie einen Einsatzbefehl bekommen: im Südsudan.

 Als die Reform im Jahr 2015 beschlossen wurde, demonstrierten viele Japaner dagegen. (Archivbild)

Als die Reform im Jahr 2015 beschlossen wurde, demonstrierten viele Japaner dagegen. (Archivbild)

Foto: afp, kn/AMO

Die japanischen Soldaten sollen im Krisenland Südsudan bedrängten UN-Friedenstruppen und verbündeten Einheiten zur Hilfe kommen. Sie dürften dabei Warnschüsse abgeben, auf lebensbedrohliche Gefahren reagieren sowie gegnerisches Feuer erwidern, teilte Shinzo Abes rechtskonservative Regierung am Dienstag in Tokio mit.

Der geplante Einsatz ist der erste dieser Art nach dem Inkrafttreten der umstrittenen Sicherheitsgesetze im März, die beschränkt Kampfeinsätze der bislang "Selbstverteidigungsstreitkräfte" genannten Truppen im Ausland ermöglichen. Die Gesetze gelten als größte Änderung der japanischen Sicherheitspolitik seit dem Zweiten Weltkrieg. Im Rahmen eines UN-Einsatzes sind japanische Soldaten bereits seit 2012 im Südsudan, um Infrastruktur aufzubauen. Das Recht zum Waffeneinsatz beschränkte sich dabei auf den Selbstschutz.

(mre/dpa)
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