Außenminister Westerwelle Im Jemen gefundene Leichen nicht entführte Deutsche

Sanaa/Berlin (RPO). Bei den fünf im Nordjemen gefundenen Leichen handelt es sich nach Angaben der Bundesregierung aller Wahrscheinlichkeit nach nicht um die in der Region entführte deutsche Familie.

 FDP-Chef Guido Westerwelle hält an den Steuersenkungsplänen seiner Partei fest.

FDP-Chef Guido Westerwelle hält an den Steuersenkungsplänen seiner Partei fest.

Foto: AP, AP

Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) teilte am Montag mit, bei den sterblichen Überreste handele es sich "mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" nicht um die fünfköpfigen Familie aus Sachsen. "Die Bundesregierung wird wie bisher alles daran setzen, damit unsere deutschen Landsleute, die als Geiseln festgehalten werden, frei kommen."

Nach jemenitischen Angaben wurden im Nordosten des Landes fünf stark verweste Leichen gefunden. Klarheit über die Identität der Toten sollte ein DNA-Test schaffen. Mitte Juni war eine fünfköpfige Familie aus Sachsen gemeinsam mit einem britischen Ingenieur, zwei deutschen Pflegehelferinnen und einer südkoreanischen Lehrerin im Norden des Landes verschleppt worden. Die beiden Helferinnen und die Südkoreanerin wurden wenige Tage darauf in der Provinz Saada im Norden des Landes tot aufgefunden.

Die Leichen seien stark verwest, es könne sich aber um Ausländer handeln, sagte ein Stammesführer. Auf der Ministeriums-Internetseite 26sep.net äußerte der Gouverneur der Provinz El Dschauf, Haseb, dagegen die Ansicht, dass es sich vermutlich um Somalier handele. Endgültige Sicherheit werde jedoch erst ein DNA-Test bringen. Laut Sicherheitskreisen sollten Hubschrauber die Leichen in die Hauptstadt Sanaa bringen. Zunächst war von vier Leichen die Rede gewesen, auf der Webseite des Verteidigungsministeriums dann jedoch von fünf. Nähere Angaben zu dem fünften Opfer lagen zunächst nicht vor.

Westerwelle hatte zuvor erklärt: "Wir müssen aber auf alles gefasst sein." Westerwelle bekräftigte, dass die Bundesregierung alles unternehme, um "auch Geiseln freizubekommen".

Mitte Juni war eine fünfköpfige Familie aus Sachsen gemeinsam mit einem britischen Ingenieur, zwei deutschen Pflegehelferinnen und einer südkoreanischen Lehrerin im Norden des Landes verschleppt worden. Die beiden Helferinnen und die Südkoreanerin wurden wenige Tage darauf in der Provinz Saada im Norden des Landes tot aufgefunden. Im Januar hatte die Regierung in Sanaa erklärt, die noch lebenden Geiseln befänden sich in Saada. Nach Angaben von Außenminister Abu Bakr el Kurbi wurde über ihre Freilassung verhandelt.

(AFP/sdr)
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