Facebook-Aufruf Tausende Niederländer wollen bei Ikea Verstecken spielen

Eindhoven · Es soll ein großer Spaß werden. Tausende Niederländer haben sich via Facebook bei Ikea verabredet, um Verstecken zu spielen. In Belgien hatte es zuvor schon eine ähnliche Aktion gegeben. Dem Management in den Niederlanden ist der Hype aber unheimlich.

 Dem Ikea-Management in den Niederlanden wurde der Rummel um die Versteckaktion wohl zu groß.

Dem Ikea-Management in den Niederlanden wurde der Rummel um die Versteckaktion wohl zu groß.

Foto: dpa, bsc

Ikea-Möbelhäuser bieten für findige Versteckspieler viele Möglichkeiten, um unterzutauchen. Ob hinter einem Billy-Regal, im Schatten eines Ektorp-Sofas oder im Bällebad — die Ausstellung des Einrichtungsriesen bietet viele tote Winkel. Das dachten sich wohl auch einige niederländische Facebook-User und riefen in dem sozialen Netzwerk zu groß angelegten Aktionen auf.

Der Aufruf zum Versteckspiel bei Ikea in Utrecht beispielsweise, hat schon über 13.000 Zusagen. Im Möbelhaus in Amsterdam haben sich gar 20.000 Menschen zum Versteckspiel verabredet. Im April und im Mai sollen die Aktionen stattfinden.

Dem Management in den Niederlanden ist dieser Hype offenbar unheimlich geworden. Man könne das Versteckspiel nicht erlauben, sagte Ikea-Sprecherin Suzanne Bouten der Geschäftsführung der niederländischen Zeitung "AD". Ikea habe außerdem die Mitarbeiter darauf vorbereitet, was zu tun sei, falls doch jemand auf die Idee kommen sollte, "Verstoppertje" spielen zu wollen.

Wirklich neu ist die ganze Sache allerdings nicht. Die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, Ideengeber für das Kinderspiel im Möbelhaus sei die 29-jährige Elise Rijck aus dem belgischen Antwerpen. Sie soll im vergangenen Jahr eine Liste mit 30 Dingen erstellt haben, die sie vor ihrem 30. Geburtstag unbedingt gemacht haben will. Und Teil dieser Aufführung war eben auch besagtes Spiel. "Ich habe das Verstecken als Kind geliebt. Weil das letzte Mal so lange her ist, habe ich überlegt, wo ich das mit meinen Freunden noch mal machen könnte. Ikea ist dafür der perfekte Ort", sagte sie.

Daraufhin veröffentlichte sie eine entsprechende Veranstaltungseinladung bei Facebook. Innerhalb von kurzer Zeit sagten 13.000 Menschen ihre Teilnahme zu. Ikea bekam Wind davon und übernahm schließlich selbst die Organisation der gesamten Aktion. "1000 Menschen durften mitspielen, dafür musste man sich vorab registrieren", erklärte De Rijck der "SZ". Nach sieben Runden sei Schluss gewesen. "Die Leute steckten in Vitrinen, Kühlschränken und Kisten mit Stofftieren. Sie vergruben sich unter Taschen und Teppichen. Das beste Versteck war in einem Bettkasten, darin war es aber sehr heiß."

Eine Facebook-Gruppe, die zum Versteckspiel im Möbelhaus in Eindhoven aufgerufen hatte, wurde inzwischen umbenannt in "Verstoppertje op een Secret Location" — Verstecken an einem geheimen Ort. Mehr als 32.000 Facebook-Nutzer wollen mitmachen. Der Spielort soll erst kurz vor der Aktion bekanntgegeben werden. Ikea wird die Entwicklung mit Sicherheit aufmerksam verfolgen.

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