Hurrikan „Ida“ fordert erstes Todesopfer Stromversorgung in ganz New Orleans lahmgelegt

New Orleans · Der Sturm setzt seinen zerstörerischen Pfad durch Louisiana langsam fort. Der US-Bundesstaat meldet ein erstes Todesopfer. Die Stromversorgung in New Orleans hängt derzeit ausschließlich von Generatoren ab.

Hurrikan USA: "Ida" trifft den Südosten - Fotos vom Sturm
19 Bilder

„Ida“ trifft den Südosten der USA

19 Bilder
Foto: dpa/Steve Helber

Der als "extrem gefährlich" eingestufte Hurrikan "Ida" hat die gesamte Stromversorgung der Metropole New Orleans lahmgelegt. "New Orleans hat keinen Strom mehr", teilte das Ministerium für Heimatschutz am Sonntag (Ortszeit) auf Twitter mit. Der einzige Der US-Bundesstaat Lousiana meldete den ersten Todesfall im Zusammenhang mit dem Sturm: Eine Person sei durch einen umgestürzten Baum ums Leben gekommen, teilte eine Gemeinde im Umkreis von New Orleans in der Nacht mit.

Nachdem der Sturm die US-Golfküste am Sonntagmittag erreicht hatte, war "Ida" von Sturmkategorie vier auf drei herabgestuft worden. Neun Stunden nach dem Eintreffen in Louisiana hat das Nationale Hurrikanzentrum (NHC) „Ida“ schließlich auf die Kategorie zwei zurückgestuft. Der Wirbelsturm bringe nunmehr maximal anhaltende Windgeschwindigkeiten von 175 Kilometern pro Stunde und noch heftigere Böen mit sich, teilte das NHC in Miami mit.

Für die Bevölkerung im Bundesstaat Louisiana bedeutete das jedoch kein Aufatmen. Mit Windgeschwindigkeiten von 195 Stundenkilometer peitschte der Sturm am Sonntagabend (Ortszeit) über die Metropole New Orleans. In der Stadt rauschten Windböen durch menschenleere Straßen. Geschäfte, Tankstellen und Häuser waren verbarrikadiert, das berühmte French Quarter verlassen. Der Hurrikan bewegte sich über Land nur sehr langsam fort, daher sind die Orte in seinem Pfad längerer Zeit extremen Winden ausgesetzt. Experten befürchteten deshalb große Schäden.

"Ida" weckt Erinnerungen an den verheerenden Hurrikan "Katrina", der auf den Tag genau vor 16 Jahren die Stadt verwüstete und mehr als 1.800 Menschen in den Tod riss. Ebenso wie "Ida" verlor "Katrina" damals an Geschwindigkeit und zog als Sturm der Kategorie drei über Land. Die langsamere Geschwindigkeit hat zur Folge, dass Gegenden im Pfad des Sturms längerer Zeit extremen Winden und heftigen Regenfällen ausgesetzt sind. Experten warnen daher vor großen Schäden durch "Ida".

Am Sonntagabend waren insgesamt bereits mehr als 900.000 Haushalte in Louisiana ohne Strom, wie die Website poweroutage.us meldete. Das NHC warnte vor der "tödlichen Gefahr" und forderte die Bewohner der betroffenen Gebiete auf, "alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um ihr Leben und ihr Eigentum zu schützen".

Gouverneur John Bel Edwards aktivierte für den Hurrikan die Nationalgarde mit rund 5.000 Soldaten. Die Katastrophenschutzbehörde flog Helfer und Vorräte in die Region, die Küstenwache stationierte zahlreiche Hubschrauber und Boote für den bevorstehenden Rettungseinsatz. Alle Flüge nach New Orleans waren am Sonntag gestrichen. Wegen Tausender fliehender Anwohner der Küstengebiete waren die Autobahnen ins Landesinnere und in die Nachbarstaaten seit Samstag völlig überfüllt. Edwards warnte, „Ida“ werde beim Auftreffen auf Louisiana einer der stärksten Stürme seit 1850 sein.

"Es handelt sich um einen potenziell tödlichen Hurrikan", sagte Präsident Joe Biden, der am Sonntag die US-Notfallbehörde (Fema) besuchte und die Menschen aufforderte, die Gefahr ernst zu nehmen. Das Weiße Haus teilte am Sonntag mit, dass die Bundesbehörden mehr als 2.000 Spezialisten, einschließlich Suchteams, sowie Wasser, Lebensmittel und Stromgeneratoren bereitgestellt hätten.

(juju/AFP/rts/dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort