Scharfe Kritik an Polizei Hunderte bei Mahnwache für getötete Sarah Everard in London
Menschen halten eine Mahnwache für die getötete Sarah E. im Stadtteil Clapham Common. Trotz Warnungen vor rechtlichen Konsequenzen haben sich am 13. März Hunderte Menschen in einem Park im Süden Londons versammelt, um der mutmaßlich von einem Mann entführten und ermordeten Sarah E. zu gedenken.
Die Initiative „Reclaim These Streets“ (etwa: Erobert diese Straßen zurück) hatte zunächst zu einer Mahnwache in London aufgerufen, um an Sarah E. zu erinnern und alltägliche Belästigungen und Gewalt gegen Frauen anzuprangern.
Nach erfolglosen Gesprächen mit der Polizei über eine Durchführung unter Einhaltung der Corona-Maßnahmen wurde die Mahnwache jedoch wieder abgesagt.
Kerzen, Botschaften wie «We are all Sarah» und Blumen wurden für eine Mahnwache für die getötete Sarah E. auf die Stufen des Parkinson Building an der University of Leeds gestellt und gelegt.
Trotz Warnungen vor rechtlichen Konsequenzen versammelten sich am Samstagabend Hunderte Menschen in einem Park im Süden Londons.
Der Fall hatte zu einem landesweiten Aufschrei gegen Belästigungen und Gewalt an Frauen geführt.
Versuche der Polizei, die nicht genehmigte Versammlung am Samstagabend aufzulösen, lösten eine Welle der Kritik in den Online-Netzwerken aus.
Das harte Vorgehen der Londoner Polizisten wird nun untersucht.
Nach dem Verschwinden der 33-Jährigen haben sich viele Frauen in sozialen Medien zu eigenen Erfahrungen damit geäußert, bedroht oder angegriffen worden zu sein, als sie draußen unterwegs waren.
Die Organisatorinnen riefen auch dazu auf, um 21.30 Uhr (Ortszeit) auf der Türschwelle eine Kerze zu entzünden. Das war die Zeit, zu der Sarah E. zuletzt lebend gesehen wurde.
Eine von dem britischen Premierminister Johnson und seiner Verlobten Symonds angezündete Kerze steht in Gedenken an die getötete Sarah E. vor der Tür der Downing Street 10.