Forderung nach Wahlrechtsreform Proteste der Demokratiebewegung in Hongkong nehmen wieder Fahrt auf

Hongkong · Mit dem Abflauen des Infektionsgeschehens in der Corona-Krise in Hongkong ist es in der chinesischen Sonderverwaltungszone erneut zu Protesten der Demokratiebewegung gekommen.

 Ein Polizist mit Mundschutz spricht während des Einsatzes gegen die Demonstranten.

Ein Polizist mit Mundschutz spricht während des Einsatzes gegen die Demonstranten.

Foto: dpa/Ivan Abreu

Trotz eines Verbots von Versammlungen von mehr als vier Personen kamen im Geschäftsviertel Central mehr als 100 Demonstranten zusammen. Sie sangen eine Protesthymne und trugen Plakate mit Aufschriften wie „Freies Hongkong, Revolution Jetzt“ und „Hongkong Unabhängigkeit“.

Etwa eine halbe Stunde nach Protestbeginn erschien die Polizei und ermahnte die Menschen, den Versammlungsort, ein Einkaufszentrum, zu verlassen. Mehrere Demonstranten wurden vorübergehend in Gewahrsam genommen, später kamen sie wieder frei.

Seit Juni 2019 kommt es in der chinesischen Sonderverwaltungszone immer wieder zu Massenprotesten gegen die Regierung, die sich zunächst gegen ein geplantes Auslieferungsgesetz richteten. Damit hätte Hongkonger Bürgern im chinesischen Kernland der Prozess gemacht werden können. Unter dem Eindruck der Proteste nahm die Regierung in Hongkong die Vorlage zurück, dennoch dauerten die Demonstrationen an. Gefordert wurde unter anderem eine Reform des Wahlrechts und eine unabhängige Untersuchung zum Vorgehen der Polizei während der Proteste. Für Mai sind weitere Proteste geplant.

(ala/dpa)
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