Homophobie in den USA Junge darf nicht zu Geburtstagsparty von Kind schwuler Eltern

Baldwin · Eigentlich wollte Sophia ihren siebten Geburtstag so feiern wie alle Mädchen in ihrem Alter. Mit Ballons und Kuchen, Familie und Freunden. Aber ein Freund darf nicht zu Sophias Party: Tommys Mutter sagte dem Mädchen mehr als unhöflich ab.

 Die Einladung von Sophia — und die Antwort von Tommys Mutter Beth.

Die Einladung von Sophia — und die Antwort von Tommys Mutter Beth.

Foto: Facebook/K-98.3

Die Einladungskarte von Sophia, die mit ihren beiden Vätern in Baldwin im US-Bundesstaat New York lebt, sieht nett aus. Die lilafarbene Schrift ist verschnörkelt, oben links ist ein rotes Herz aufgemalt, zudem drei bunte T-Shirts, auf der Rückseite vier Ballons, zwei gelb, zwei rot. Am 1. März steigt ihre Kindergeburtstags-Party, von 15 bis 18 Uhr kommen Freunde und Mitschüler vorbei.

Ein Junge namens Tommy darf nicht an der Party teilnehmen. So will es zumindest seine Mutter Beth. Sie schickte den Eltern von Sophia die Einladungskarte zurück — und schrieb eine patzige Botschaft darauf: "Tommy wird NICHT kommen. Ich glaube nicht an das, was sie tun. Ich werde meinen unschuldigen Sohn nicht diesem "Lebensstil" aussetzen. Es tut mir leid, dass Sophia so aufwachsen muss", schrieb sie. Für den Fall, dass die Eltern ein Problem damit hätten oder mit mir ihr reden wollten, schrieb Beth ihre Telefonnummer unter die Notiz.

Der Radiosender "K-98.3" veröffentlichte das Schreiben auf seiner Facebook-Seite.

Zahlreiche User sind enttäuscht über das, was die Mutter geschrieben hat. "Nur, weil man einen bestimmten Lebensstil nicht unterstützt, heißt das nicht, dass man gemein sein muss", schreibt eine Frau. "Man hätte auch einfach telefonisch absagen können." Eine andere Facebook-Nutzerin meint, dass die Eltern Tommy vor der Welt verstecken würden: "Mein Gott, lass den Jungen doch Spaß haben." Eine andere Leserin schreibt, dass alles, was sie mit ihrer Nachricht anrichte, Hass und Vorurteile zur Folge hätten.

Das Bild mit dem Antwort-Schreiben der homophoben Mutter wurde mehr als 2400 Mal von Facebook-Usern geteilt. Tommys Mutter ist sich den Folgen ihres Briefes offenbar bewusst. Sie erlaubte dem Radiosender, ihre Telefonnummer zu veröffentlichen, um mit jedem persönlich über ihre Meinung zu Homosexualität zu sprechen. Unklar ist, ob sie mit ihrer Argumentation Erfolg haben wird.

(spol)
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