Streik der Drehbuchautoren Vorläufige Einigung auf Streikende von Hollywood-Drehbuchautoren
Update | Los Angeles · Seit Monaten legt ein Streik der Drehbuchautoren den Betrieb in Hollywood weitgehend lahm. Nun liegt nach Angaben von US-Medien ein neues Angebot auf dem Tisch. Doch selbst wenn es zu einer Einigung kommt, kann die Arbeit nicht sofort wieder aufgenommen werden.
Nach fast fünf Monaten bahnt sich ein Ende des historischen Streiks der Hollywood-Drehbuchautoren an. Gewerkschafter und die Filmstudios hätten eine vorläufige Einigung auf Beilegung des Ausstands erzielt, verkündete die Writers Guild of America (WGA), die Gewerkschaft der Autoren in der Film- und Fernsehbranche, am Sonntag. Der Deal mit dem Dachverband der Fernseh- und Filmproduzenten sei durch „anhaltende Solidarität der WGA-Mitglieder möglich geworden und der außerordentlichen Unterstützung unserer Gewerkschaftsgeschwister, die sich uns für 146 Tage an den Streikpostenketten anschlossen“.
Die Details der Einigung waren zunächst unklar. Der Vereinbarung müssen der Vorstand der Writers Guild und deren Mitglieder erst zustimmen, ehe der Streik offiziell endet. Falls es grünes Licht gibt, könnten etwa die Late-Night-Shows von Jimmy Fallon und Jimmy Kimmel innerhalb weniger Tage wieder auf Sendung sein.
Die Writers Guild betonte in einer längeren Botschaft, die Mitglieder in sozialen Medien verbreiteten, dass der Streik noch nicht vorbei sei. Niemand solle zur Arbeit zurückkehren, ehe er oder sie nichts anderes gehört habe. Streikposten würden indes mit sofortiger Wirkung beendet, hieß es.
Bei den ebenfalls streikenden Schauspielern zeichnet sich indes noch kein Deal ab.
Mehr als 11 500 Mitglieder der Writers Guild of America hatten Anfang Mai die Arbeit niedergelegt. Sie fordern mehr Lohn, Anpassungen beim Umfang des Autorenpersonals von Sendungen und ein Regelwerk rund um den Einsatz künstlicher Intelligenz beim Schreiben von Drehbüchern. Im Juli schlossen sich die Schauspieler dem Streik an. Sie verlangen vom Verband der Fernseh- und Filmproduzenten unter anderem eine stärkere Auseinandersetzung mit Problemen, die mit der wachsenden Macht der Streaming-Dienste einhergehen.
Am Mittwoch hatte die Writers Guild of America erstmals seit vier Wochen wieder Verhandlungen mit dem Dachverband der Fernseh- und Filmproduzenten aufgenommen. An den Gesprächen sollen unter anderem Disney-Chef Bob Iger, Netflix-Co-Chef Ted Sarandos, der Chef von Warner Bros. Discovery, David Zaslav, und die Vorsitzende von NBCUniversal, Donna Langley, teilgenommen haben. Die beiden Seiten einigten sich offenbar ohne Beteiligung von Vermittlern des Bundes oder anderen Regierungsvertretern, wie es bei früheren Streiks nötig wurde.
Zwar dürften die Drehbuchautoren womöglich schon bald ihre Laptops wieder aufklappen, doch ist in der Traumfabrik noch längst nicht alles beim Alten. Die Gespräche zwischen den Filmstudios und der Schauspielergewerkschaft SAG-AFTRA sind bisher nicht wieder aufgenommen worden. In einer Erklärung beglückwünschte SAG-AFTRA die Gewerkschaft der Drehbuchautoren zu der vorläufigen Einigung. Man freue sich darauf, die vorläufige Übereinkunft zu prüfen und bleibe währenddessen dem Ziel verpflichtet, die notwendigen Konditionen für die Mitglieder der Schauspielergewerkschaft zu erreichen, hieß es. SAG-AFTRA dränge die Studios, die Chefs der Streaming-Dienste und den Dachverband der Film- und Fernsehproduzenten auch weiterhin, an den Verhandlungstisch zurückzukehren und den fairen Deal zu unterbreiten, den „unsere Mitglieder verdienen und verlangen“.
Die Bürgermeisterin von Los Angeles, Karen Bass, begrüßte den Deal der Gewerkschaft der Drehbuchautoren und der Produzenten. Sie hoffe, dass dies auch den Schauspielerin gelinge, erklärte sie.
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