Urteileportal nannte Namen von Bildern und Filmen Hollands Justiz verbreitete Kinderpornografie

Den Haag · Die niederländische Justiz hat über Jahre hinweg versehentlich zur Verbreitung von Kinderpornografie beigetragen. Zahlreiche Urteile auf einem staatlichen Internetportal hätten die Namen entsprechender Bilder und Filme enthalten, die sich dadurch über Suchmaschinen finden ließen.

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Foto: AP

Das bestätigte ein Justizsprecher am Freitag einen Bericht des Senders NOS. Der Sender hatte die Justizverwaltung vor Ausstrahlung des Berichts über die Panne informiert. Die Justiz prüfte daher alle 250.000 veröffentlichten Urteile - und entdeckten in rund 80 Fällen die eindeutigen Hinweise.

Die Dateinamen seien nun überall entfernt worden, sagte der Justizsprecher. Eine entsprechende Überarbeitung der Urteile war demnach eigentlich schon seit 2008 Pflicht. "Das sind strafbare Akte.

Es ist also denkbar, dass die Polizei oder die Staatsanwaltschaft Klage gegen das Portal wegen Verbreitung von Kinderpornografie einreicht", sagte Theo Noten vom niederländischen Zweig der Kinderrechte-Organisation Defence for Children der Nachrichtenagentur AFP.

Der Justizsprecher betonte, die Urteile hätten keine direkten Links auf die Kinderpornografie enthalten. Es habe sich um "menschliche Fehler" gehandelt.

(AFP/nbe/das)
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