Tepco zweifelt an Zeitplan Hohe Radioaktivität bei zwei Fukushima-Arbeitern

Tokyo (RPO). Bei zwei Arbeitern des beschädigten japanischen Atomkraftwerks Fukushima sind in der Schilddrüse hohe Werte radioaktiven Jods festgestellt worden. Der Kraftwerksbetreiber Tepco musste zudem einräumen, den Zeitplan für die Sicherung des AKW wahrscheinlich nicht einhalten zu können.

Tepco zeigt neue Bilder aus Fukushima
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Japanischen Medienberichten zufolge wurden die Männer möglicherweise einem Radioaktivitätsniveau über dem zulässigen Jahresgrenzwert ausgesetzt. Bei einer Untersuchung der Arbeiter durch die staatliche Atomaufsichtsbehörde seien zehn mal so hohe Werte radioaktiven Jods 131 wie bei anderen Arbeiten festgestellt worden.

Der Akw-Betreiber Tepco gab am Montag zu, dass die beiden Arbeiter einer zu hohen Strahlendosis ausgesetzt gewesen sein könnten.

Bislang waren noch keine Fälle von Arbeitern bestätigt worden, die Werten über dem zulässigen Grenzwert ausgesetzt wurden.

Die beiden Arbeiter von etwa 30 und 40 Jahren arbeiteten im März und April an verschiedenen Standorten in dem Atomkraftwerk und waren dort auch am Tag des schweren Erdbebens am 11. März und den Folgetagen tätig.

Der japanischen Nachrichtenagentur Jiji Press zufolge arbeiten die Männer derzeit nicht in der Atomanlage, zeigen aber auch keine Anzeichen von Krankheit. Sie würden sich weiteren Untersuchungen unterziehen. Die Testergebnisse ließen befürchten, dass die Arbeiter Radioaktivitätswerten von mehreren hundert Millisievert ausgesetzt waren.

Nach der Atomkatastrophe in Folge des Erdbebens und anschließendem Tsunami hatte die Regierung den zulässigen Jahresgrenzwert von 100 auf 250 Millisievert heraufgesetzt.

Der Kraftwerksbetreiber Tepco hat unterdessen einräumen müssen, sich bei der Kriesenbewältigung verkalkuliert zu haben. Mitte April erklärte Tepco noch, die Lage in Fukushima bis spätestens Ende des Jahres stabilisieren zu wollen.

Die Nachrichtenagentur Kyodo zitierte am Montag jedoch einen Tepco-Vertreter mit den Worten, dass dies wahrscheinlich nicht zu schaffen sei. Zwar werde die Frist bis Ende des Jahres angestrebt, es könne aber eine "deutliche Verzögerung" geben, berichtete Kyodo.

(AFP/jre/rtr)
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