Entscheidung in Österreich Hitlers Geburtshaus in Braunau soll Polizeistation werden

Wien · Jahrelang war die Zukunft des Geburtshauses von Adolf Hitler umstritten. Jetzt wurde entschieden, dass die österreichische Polizei dort einzieht. So soll vermieden werden, dass das Gebäude ein Wallfahrtsort für Nazis wird.

 Das Geburtshaus von Adolf Hitler in Braunau am Inn soll künftig von der Polizei genutzt werden.

Das Geburtshaus von Adolf Hitler in Braunau am Inn soll künftig von der Polizei genutzt werden.

Foto: dpa/Lino Mirgeler

Nach einem jahrelangen Rechtsstreit hat Österreich angekündigt, das Geburtshaus von Adolf Hitler in eine Polizeistation umzuwandeln. "Die künftige Nutzung des Hauses durch die Polizei sollte ein klares Signal setzen, dass dieses Gebäude niemals ein Ort zum Gedenken an den Nationalsozialismus sein wird", erklärte Innenminister Wolfgang Peschorn in einer Pressemitteilung.

Österreich will mit der Maßnahme verhindern, dass das gelbe Haus in Braunau, in dem Hitler 1889 geboren wurde, zu einem Wallfahrtsort für Nazis wird. Seit 2011 stand das Gebäude mangels einer Einigung mit der Eigentümerin leer.

Das Innenministerium plant nun, demnächst einen EU-weiten Architekturwettbewerb für die Umgestaltung des Hauses auszuschreiben. Eine Expertenjury soll dann in der ersten Hälfte des kommenden Jahres über den besten Entwurf entscheiden.

Adolf Hitler: Das ist das Geburtshaus in Braunau am Inn
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Das ist das Geburtshaus von Adolf Hitler in Braunau

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Foto: dpa, axs vfd

Das Gebäude war Gegenstand eines jahrelangen Rechtsstreits mit der Familie von Gerlinde Pommer, der das Haus fast ein Jahrhundert lang gehörte. Der frühere österreichische Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) hatte 2016 überlegt, das Haus abreissen zu lassen. Der Streit endete erst in diesem Jahr, als Österreichs Oberstes Gericht der Eigentümerin eine Entschädigung von 810.000 Euro zusprach. Obwohl Hitler nur eine kurze Zeit auf dem Grundstück lebte, zieht es weiterhin Nazi-Sympathisanten aus der ganzen Welt an.

(juju/AFP)
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