Hilfe für Ostafrika Heuschreckenplage gefährdet 13 Millionen Menschen

New York · Wüstenheuschrecken sind bis nach Uganda vorgedrungen. Um den betroffenen Menschen zu helfen, braucht die Uno rund 70 Millionen Euro - bislang sind aber nur 20 Millionen eingegangen.

 Garoowe, Somalia: Der Osten Afrikas wird von der schwersten Heuschreckenplage seit 25 Jahren heimgesucht.

Garoowe, Somalia: Der Osten Afrikas wird von der schwersten Heuschreckenplage seit 25 Jahren heimgesucht.

Foto: dpa/Ben Curtis

Die Uno hat zu ausländischen Hilfen bei der Bekämpfung der Heuschreckenplage in Ostafrika aufgerufen. Die Nahrungsmittelversorgung von 13 Millionen Menschen sei durch die Plage stark gefährdet, sagte am Montag in New York der UN-Nothilfekoordinator Mark Lowcock. Falls die Weltgemeinschaft nicht unverzüglich reagiere, werde die Nahrungsmittelversorgung in der Region im weiteren Jahresverlauf zu einem „gewaltigen Problem“ werden.

Von der Heuschreckenplage sind vor allem Somalia, Äthiopien und Kenia betroffen. Kürzlich erreichten die Heuschreckenschwärme auch Uganda. Die UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) schätzt nach Lowcocks Angaben die Kosten für einen Plan zur Bekämpfung der Plage auf 76 Millionen Dollar (70 Millionen Euro). Bislang habe die UNO aber nur 20 Millionen Euro beisammen.

Fotos: Heuschrecken fallen als Plage über Afrika her
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Plage in Afrika - so sieht ein Schwarm von Millionen von Heuschrecken aus

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Brisant ist die Lage in Kenia, wo schon seit Jahresbeginn vom Horn von Afrika - Somalia, Äthiopien, Dschibuti und Eritrea - „Wellen um Wellen von Schwärmen“ eingefallen seien, ergänzte Cressman. Eine solche Plage hat das Land seit 70 Jahren nicht erlebt, in Somalia und Äthiopien ist es der schlimmste Ausbruch seit einem Vierteljahrhundert.

Nach ungewöhnlich starkem Regen und Überschwemmungen in der Region profitieren die Insekten von günstigen Brutbedingungen. Experten erwarten, dass der Klimawandel solche Phänomene verstärken dürfte.

Die Insekten leben normalerweise als Einzelgänger. Unter bestimmten Bedingungen schließen sie sich aber zu riesigen Schwärmen zusammen und beginnen zu wandern. Laut FAO können die Wüstenheuschrecken bis zu 150 Kilometer am Tag zurücklegen und in durch ihren Fress- und Vermehrungsdrang ganze Landstriche verwüsten.

(peng/AFP/dpa)
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