Traditionsreiche Ruderregatta in England Henley Royal Regatta - Clubjacken, die Harry Potter neidisch machen würden
England pflegt seine Traditionen, erst recht, wenn es um Rudern geht. Die traditionsreiche Ruderregatta Henley Royal Regatta findet jedes Jahr am 1. Juliwochenende in Oxfordshire auf der Themse bei Henley-on-Thames statt. Das gesellschaftliche Ereignis hat eigene Regeln und einen eigenen Dresscode.
Nahe der Insel Temple Island bei Henley-on-Thames wird von Montag bis Freitag (28. Juni bis 3. Juli 2022) um die Wette gerudert.
Die Henley-Ruderjacken sind ein Teil der Tradition. Die gestreiften Blazer in unterschiedlichen Farben sind ursprünglich das Mannschafts-Outfit der Hochschul-Teams. Auch wenn die Ruderjacken bei Wettkämpfen nicht mehr getragen werden, ist die Tradition der Streifen erhalten geblieben.
Neben gestreiften Ruderblazern werden bei der Henley Royal Regatta auch viele Ruderblazer mit Paspeln getragen.
Ein Zuschauer posiert für den Fotografen in seinem Blazer. Die Zahnbürsten in seiner Blazertasche wurden bei einem Wettbewerb vergeben, bei dem es keine Trophäen mehr gab.
Die Streifen-Blazer gibt es in verschiedenen Farbkombinationen.
Eine passende Kappe gibt es auch dazu.
Zuschauer in einheitlichen Blazern eines Rudervereins.
Frauen dürfen seit 2021 für die prestigeträchtige Steward's Enclosure, einen Zuschauerbereich für Mitorganisatoren und ihre Gäste, neben Kleider und Röcken, die unterhalb des Knies enden, nun auch Hosen und Hosenanzüge tragen. Die Regatta-Veranstalter gaben damit einer Petition 2020 nach, die den aus den 1970er Jahren stammenden Dresscode als „drakonisch“ kritisiert hatte. Für Männer sind Anzüge oder Kombination mit Krawatte oder Halstuch vorgeschrieben.
Der Dresscode ist streng bei der Regatta. Da die Blazer der Rudervereine ein wichtiger Bestandteil der Regatta sind und laut Organisatoren „zum visuellen Spektakel der Veranstaltung beitragen“, werde Zuschauern mit abgetragenem Blazer deshalb der Zutritt nicht verweigert.
Hüte, Panamahüte, Bootsmützen und Mützen von Rudervereinen sind zwar nicht vorgeschrieben, aber in der Stewards' Enclosure, einem Zuschauerbereich für Mitorganisatoren und ihren Gästen, sehr gerne gesehen.
Der Wettbewerb auf der Themse zieht laut Veranstalter rund 300.000 Schaulustige an. Es ist ein gesellschaftliches Ereignis.
Ins Leben gerufen wurde die Regatta 1839, als der Gemeinderat beschloss, einen Ruderwettbewerb zu veranstalten. An der sechstägigen Henley Royal Regatta beteiligen sich unter anderem Universitäts- und Schulteams.
Insgesamt werden 300 Rennen an den sechs Tagen ausgetragen.
Die Länge der Ruderrennen beträgt jeweils 2,112 km.
Bei den Olympischen Sommerspielen 1908 und 1948, als London Gastgeber war, fanden die olympischen Ruderrennen auf der Regattastrecke von Henley statt.
Die Henley Royal Regatta hat eigene Regeln, weil die Regatta älter ist als alle nationalen oder internationalen Ruderverbände. Diese werden sogar von der Amateur Rowing Association (Ruderverband von England und Wales) und der FISA (Weltverband) anerkannt.
Das Wetter meint es am Dienstag (28. Juni 2022) gut. Die Zuschauer genießen an der Themse das schöne Wetter.
Das schöne Wetter am Dienstag ist aber nicht von Dauer. Für Mittwoch bis Sonntag sind immer wieder Schauer angesagt.
Teilnehmer der Wettkämpfe kommen vor einem Rennen noch mal zusammen.
Eine Steuerfrau ruft der Mannschaft Anweisungen zu.
Auch die Zuschauer feuern die Ruderer nach besten Kräften an.