Gestrandeter Kaiserpinguin "Happy Feet" soll alleine in die Antarktis schwimmen

Wellington (RPO). Der in Neuseeland gestrandete Kaiserpinguin "Happy Feet" soll den Weg in seine 3000 Kilometer entfernte Heimat Antarktis selbst zurückfinden. Wenn es ihm besser gehe, solle er im Meer ausgesetzt werden, sagten Experten, die am Mittwoch zu Beratungen über das Schicksal des kranken Vogels in Wellington zusammenkamen.

Kaiserpinguin wird in Wellington aufgepäppelt
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Kaiserpinguin wird in Wellington aufgepäppelt

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Der eigens für "Happy Feet" gegründeten "Pinguin-Beratungsgruppe" gehören Vertreter des Zoos und der Naturschutzbehörde sowie Experten der Massey-Universität von Wellington und vom Te-Papa-Nationalmuseum an. Der Pinguin war vergangene Woche überraschend an einem Strand in Neuseeland aufgetaucht. Er wurde seither drei Mal operiert.

"Die Gruppe ist übereingekommen, dass es das Beste für den Kaiserpinguin ist, wenn er im Südlichen Ozean, südöstlich von Neuseeland, ausgesetzt wird", sagte der Sprecher der Naturschutzbehörde, Peter Simpson. "Das ist das nördliche Ende des Bereichs, in dem sich junge Kaiserpinguine bewegen." Andere Möglichkeiten seien, den Pinguin in Gefangenschaft zu behalten, wofür es jedoch keine geeignete Einrichtung gebe, oder ihn in die Antarktis zu bringen. Letzteres sei jedoch verworfen worden, weil Kaiserpinguine normalerweise nördlich der Antarktis auf dem Packeis im offenen Meer lebten, sagte Simpson.

Bis "Happy Feet" so gesund ist, dass er die Heimreise antreten kann, könnten aber den behandelnden Tierärzten zufolge noch Monate vergehen. Noch ist das Tier untergewichtig, denn die lange Reise nach Neuseeland hat ihm zu schaffen gemacht. Außerdem hat das nach einem Pinguin-Animationsfilm benannte Tier Sand gefressen, den es vermutlich mit Schnee verwechselte. In der Antarktis fressen Pinguine Schnee, wenn ihnen zu warm wird. Solange "Happy Feet" in Neuseeland bleibt, wird er in einem klimatisierten, mit Eisklumpen ausstaffierten Raum gehalten. Kaiserpinguine werden bis zu 1,15 Meter groß und sind damit die größte Pinguinart.

(AFP/felt)
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