Umstrittenes Gefangenenlager USA schicken fünf Guantánamo-Häftlinge nach Kasachstan

Kuba · Die Vereinigten Staaten haben fünf Gefangene aus dem umstrittenen Lager auf Kuba entlassen. Damit sind 2014 knapp 30 Häftlinge aus Guantánamo in Drittländer geschickt worden. Das Vorgehen ist Teil von Obamas Bemühungen um eine Schließung des Gefangenenlagers.

Bilder aus Guantanamo
11 Bilder

Bilder aus Guantanamo

11 Bilder
Foto: afp, CHANTAL VALERY

Nach zwölf Jahren im US-Gefangenenlager Guantánamo sind fünf Häftlinge nach Kasachstan entlassen worden. Wie die Regierung in Washington am Dienstag mitteilte, handelt es sich bei ihnen um zwei Männer aus Tunesien und drei Jemeniten. Eine US-Arbeitsgruppe hatte zwar deren Haftentlassung empfohlen, doch konnten sie nicht in ihre Heimatländer zurückgeschickt werden.

Die USA haben bereits Hunderte Guantánamo-Häftlinge in Drittländern untergebracht. Doch ist es das erste Mal, dass Kasachstan einem solchen Gefangenentransfer zugestimmt hat. Zu den Freigelassenen gehören der 49-jährige Tunesier Adel Al-Hakeemy und dessen etwa ein Jahr jüngerer Landsmann Abdallah Bin Ali al Lufti. Die Jemeniten heißen Assim Thabit Abdullah al-Chalaki, Mohammed Ali Hussayn Chanayna und Sabri Mohammed al-Kuraschi. Sie sind zwischen 36 und 46 Jahre alt.

Die fünf Männer wurden in Pakistan gefangen genommen und als mutmaßliche Islamisten mit Verbindungen zur Al-Kaida den USA übergeben. Keiner von ihnen wurde jemals offiziell angeklagt. Weshalb sie nicht in ihre Heimatländer zurückgeschickt werden konnten, wurde von den USA nicht bekanntgegeben. Washington will aber jemenitische Bürger wegen Unruhen und militanter Aktivitäten im Jemen nicht dorthin schicken.

Derzeit sitzen laut dem Pentagon noch 127 Insassen im Gefangenenlager Guantánamo auf Kuba ein. 2014 wurden knapp 30 Häftlinge von dort in Drittländern untergebracht. Das Vorgehen ist Teil der Bemühungen von US-Präsident Barack Obama um eine Schließung der umstrittenen Hafteinrichtung.

(ap)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort