Nach brutaler Tat Hinrichtung von Gruppenvergewaltigern in Indien verschoben

Neu Delhi · Nach einer brutalen Gruppenvergewaltigung in einem Bus wurden vier Täter zum Tode verurteilt. Nun wurde die Hinrichtung auf unbestimmte Zeit verschoben. Das Opfer war zwei Wochen nach der Vergewaltigung an den Verletzungen gestorben.

 2012: Mit Plakaten protestieren Inder für die Todesstrafe gegen die Täter einer Massenvergewaltigung. (Archiv)

2012: Mit Plakaten protestieren Inder für die Todesstrafe gegen die Täter einer Massenvergewaltigung. (Archiv)

Foto: dpa/Divyakant Solanki

Ein indisches Gericht hat die ursprünglich für Samstag geplante Hinrichtung von vier Gruppenvergewaltigern auf unbestimmte Zeit verschoben. Das bestätigte ein Anwalt der Eltern des Opfers der Deutschen Presse-Agentur in Neu Delhi. Ein Begnadigungsgesuch eines der Verurteilten beim indischen Präsidenten Ram Nath Kovind stehe noch aus. Auch zwei weitere Täter können noch um Begnadigung bitten. Das Gesuch des vierten Täters wurde bislang abgelehnt.

Die Männer hatten 2012 eine Studentin in einem fahrenden Bus so brutal missbraucht, dass sie zwei Wochen später starb. Der Fall hatte ein grundlegendes Problem in Indien gezeigt: Alle 15 Minuten wird nach offiziellen Zahlen eine Frau oder ein Mädchen Opfer von Vergewaltigungen.

In jüngster Zeit warteten viele Menschen in Indien auf die nun verschobene Hinrichtung. Viele haben das Gefühl, dass man dadurch Täter abschrecken könnte. Frauenrechtsaktivisten sagen hingegen, das Problem liege in der patriarchischen Gesellschaft Indiens.

Bereits kurz nach der Gruppenvergewaltigung hatten Tausende auf den Straßen die sofortige Hinrichtung der Männer gefordert. Das Urteil stand bald fest, die vier Männer gingen jedoch jahrelang juristisch dagegen vor. Ein weiterer Täter war damals minderjährig und ist mittlerweile auf freiem Fuß, ein anderer wurde tot in seiner Gefängniszelle gefunden.

(ala/dpa)
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