Einsätze auf See Griechische Küstenwache rettet Hunderte Flüchtlinge

Athen · Bei 14 unterschiedlichen Einsätzen hat die griechische Küstenwache seit Dienstagmorgen in einer konzentrierten Aktion über 500 Flüchtlinge aus dem Mittelmeer gerettet. Ein kleines Kind musste nach der Rettungsaktion sofort ins Krankenhaus

Flüchtlingsdramen im Mittelmeer
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Foto: ap, ALT

Die griechische Küstenwache hat im Mittelmeer mehr als 500 Flüchtlinge gerettet. Die Migranten seien seit Dienstagmorgen bei 14 verschiedenen Einsätzen vor den ostägäischen Inseln Lesbos, Chios, Agathonissi, Samos, Farmakonissi und Kos aufgegriffen worden, teilte die Küstenwache am Mittwoch mit. Aus einem Schlauchboot mit 54 Flüchtlingen sei ein zwei- bis dreijähriges Kind bewusstlos geborgen und ins Krankenhaus gebracht worden.

Seit Januar sind bereits 160 000 Flüchtlinge nach Griechenland gelangt, die meisten von ihnen stammen aus Syrien und Afghanistan. Im vergangenen Jahr waren es 43 500, wie aus Aufstellungen des Flüchtlingshilfswerks UNHCR hervorgeht. Kaum einer der Flüchtlinge will in Griechenland bleiben, das wegen der Schuldenkrise mit einer Arbeitslosenquote von 26 Prozent zu kämpfen hat. Stattdessen versuchen sie über Mazedonien und den Balkan in Richtung Deutschland und Skandinavien zu gelangen.

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Foto: afp, MM

Die Behörden auf den griechischen Inseln sind von der schieren Masse der Migranten heillos überfordert. Weil in der Ferienzeit viele Fähren ans Festland ausgebucht sind, kommen die Flüchtlinge auch oft nicht von dort weg. In Kos wurde deshalb eine eigene Fähre bereitgestellt, die am Mittwochmorgen mit 1308 Flüchtlingen an Bord in See stach. Sie werde weitere Migranten in Kalymnos und Leros an Bord nehmen, bevor sie weiter in die nordgriechische Hafenstadt Thessaloniki fahre.

So verteilen sich Flüchtlinge auf Europa
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Foto: Köhlen, Stephan (TEPH)

Für Tausende Migranten auf kaum seetüchtigen Booten endete die Überfahrt nach Europa in diesem Jahr bereits mit dem Tod, vor allem auf der gefährlichen Strecke von Libyen nach Italien. Auch weiter östlich, nahe der Grenze zwischen der Türkei und Syrien, kam es zu einem Bootsunglück, bei dem neun Migranten ertranken. Das Boot mit insgesamt 40 Palästinensern aus einem syrischen Flüchtlingslager sei gekentert, als es gerade in türkische Hoheitsgewässer gelangt war, berichtete die libanesische Nachrichtenagentur NNA. Die Überlebenden seien in türkische Krankenhäuser gebracht worden. Das Boot hatte den Angaben zufolge am Montag in der nordlibanesischen Stadt Tripoli abgelegt. Die Insassen stammten aus dem Flüchtlingslager Jarmuk bei Damaskus, das die Terrormiliz Islamischer Staat im Mai erobert hatte.

(ap)
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