Testflug mit dem "Jet Suit" Abheben als menschlicher Düsenflieger

Düsseldorf · Das britische Start-Up-Unternehmen "Gravity Industries" hat einen Anzug entwickelt, der seinen Träger abheben lässt. "Daedalus" heißt die Erfindung, die Menschen mit einer Kombination aus 800 PS-starken Düsentriebwerken durch die Luft befördern soll.

Richard Browning ist kein Ingenieur, sondern gelernter Rohstoffhändler. Aber er liebt das Tüfteln. Gemeinsam mit Freunden hat er sich ein großes Ziel gesetzt: fliegen - ganz ohne Flugzeug, Hubschrauber oder andere Luftfahrzeuge.

Dafür haben er und sein Team den "Daedalus" konstruiert - einen Anzug, der mit insgesamt sechs Gasturbinen bestückt ist. Das futuristische Outfit ist Hightech pur: Displays und Kontrollschalter auf der Brust, Batterien als Energiequelle und 800 PS-starke Triebwerke, die an den Armen sowie am Rücken montiert sind.

Der Anzug, der den Briten aussehen lässt, wie den Comic-Superhelden "Iron Man", ist noch ein Prototyp. Die Testflüge finden nur zwei bis drei Meter über dem Boden statt. Die Spitzengeschwindigkeit soll bei rund 50 Stundenkilometern liegen, die maximale Flugzeit bislang bei etwa 10 Minuten. "Der Anzug hat jedoch ausreichend Power, um mehrere hundert Stundenkilometer zu erreichen", sagt Browning.

Sicherheit habe jedoch oberste Priorität. Die Triebwerke werden durch Verlagerung des Körpergewichts und Muskelkraft gesteuert. Daher müsse der Pilot nicht nur im Umgang mit der Technik gut geschult, sondern auch körperlich absolut fit sein.

Obwohl sich das waghalsige Projekt wohl noch lange im Entwicklungsstadium befinden wird, gibt es bereits eine ganze Reihe von Interessenten. Viele private Investoren, aber auch das Militär hätten bereits Anfragen gestellt, sagt Browning. Entsprechende Patente seines Unternehmens "Gravity" seien bereits angemeldet.

Dass seine Erfindung zum gängigen Fortbewegungsmittel wird, bleibt vorerst Zukunftsmusik. Eines steht jedoch jetzt schon fest: Fliegen wie "Iron Man" wird teuer. Zur Zeit werden die Kosten für einen Anzug dieser Art auf rund 250.000 Euro geschätzt.

(mro)
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