"Goldener Dinar" hat 4,5 Gramm Gold IS will mit neuer Währung Profite machen

Damaskus · Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat nach Angaben von Menschenrechtlern eine neue Währung in einem Teil ihres Herrschaftsgebietes eingeführt.

In diesen Ländern gibt es gefährliche IS-Ableger
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Foto: ap

Der "Goldene Dinar" werde in der ostsyrischen Provinz Dair as-Saur gehandelt, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Samstag mit. Eine Münze wiege 4,5 Gramm und entspreche in Tauschgeschäften 190 US-Dollar.

Die Währung müsse künftig für den Ölhandel - einer der Haupteinnahmequellen des Islamischen Staates - benutzt werden. Deshalb seien viele Händler beim Kauf der Münzen gesehen worden. Der IS verspricht sich mit dem Verkauf der neuen Währung einen schnellen Profit. Schon im Jahr 2014 hatten die Dschihadisten eigenes Geld angekündigt. Nach großen Gebietsverlusten in ihrem Kernland in Syrien und dem Irak steht die Terrormiliz unter großem Druck.

Unterdessen muss der IS in Syrien und im Irak kontrollierte Territorien abgeben. Unter dem Druck nationaler und internationaler Militäreinsätze büßte der IS im ersten Halbjahr 2016 zwölf Prozent des selbsterklärten sogenannten Kalifats ein, wie die US-Denkfabrik IHS am Sonntag in einer Studie bekannt gab. Bereits 2015 sei das vom IS kontrollierte Gebiet um etwa 14 Prozent geschrumpft, das entspreche etwa 12.800 Quadratkilometern. Damit umfasste das Gebiet des IS zum Jahresende noch 78.000 Quadratkilometer. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres schmolz es laut IHS auf 68.300 Quadratkilometer zusammen.

In Syrien steht der IS unter dem Druck der von Russland militärisch unterstützten Regierungstruppen sowie arabisch-kurdischer Kräfte im Bündnis mit der US-geführten Koalition. Im Irak kämpfen regierungstreue Milizen und Regierungstruppen an der Seite einer internationalen Koalition.

Derzeit greifen Rebellen die syrische IS-Hochburg Manbidsch an. Im März wurden die IS-Kämpfer in Syrien aus der Oasenstadt Palmyra und im Juni im Irak aus der Stadt Falludscha verdrängt. IHS machte keine getrennten Angaben zu Gebietsverlusten des IS im Irak und in Syrien.

(felt/dpa/AFP)
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