Gesetzentwurf Spanierinnen sollen bei Regelschmerzen zu Hause bleiben dürfen

Madrid · Frauen in Spanien sollen das Recht bekommen, bei starken Unterleibsschmerzen zu Hause bleiben zu können. Das sieht ein Gesetzentwurf der linken Regierung vor. Die Kosten des Arbeitsausfalls soll demnach der Staat übernehmen.

Bei Regelbeschwerden sollen Frauen in Spanien zukünftig nicht zur Arbeit gehen müssen (Symbolfoto).

Bei Regelbeschwerden sollen Frauen in Spanien zukünftig nicht zur Arbeit gehen müssen (Symbolfoto).

Foto: Shutterstock/Burak Karademir

Arbeiten trotz heftiger Unterleibsschmerzen während der monatlichen Regel - von dieser Tortur sollen Frauen in Spanien künftig befreit werden. Das sieht ein Gesetzentwurf der linken Regierung vor, der am Dienstag im Kabinett offiziell vorgestellt werden soll. Demnach sollen Spanierinnen das Recht bekommen, in solchen Fällen zu Hause bleiben zu können.

Die Kosten des Arbeitsausfalls soll der Staat übernehmen, und zwar so lange, wie die Schmerzen andauern, wie das Ministerium am Montag auf Anfrage bestätigte. Um arbeitsfrei zu bekommen, muss eine betroffene Frau einen Arzt konsultieren. Spanien wäre das erste Land in Europa mit einem derartigen Gesetz.

Die Initiative wurde von der Gleichstellungsministerin Irene Montero vom kleineren linksalternativen Koalitionspartner Unidas Podemos vorangetrieben. Der Entwurf soll als Teil einer Neuregelung des Abtreibungsrechts eingebracht werden. Es erlaubt künftig Frauen ab 16 einen Schwangerschaftsabbruch auch ohne Einverständnis der Eltern.

Aus den Reihen der sozialistischen PSOE-Partei von Regierungschef Pedro Sánchez gab es Vorbehalte gegen den Gesetzentwurf. So warnte das Wirtschaftsministerium von Nadia Calviño, die Regelung könne Frauen im Wettbewerb um Arbeitsplätze benachteiligen. Die Regierung werde niemals Maßnahmen ergreifen, die „Frauen stigmatisieren“ könnten, betonte Calviño.

(ahar/dpa)
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