Auf den Spuren von Lady Diana Geschworene rekonstruieren Todesnacht

Paris (RPO). Gespenstische Szenerie in Paris: Elf Geschworene und ein britischer Lordrichter rekonstruierten am Montag die letzten Momente im Leben von Lady Di. Sie inspizierten sämtliche Stationen der Todesfahrt. Vom Hotel Ritz bis zum 13. Pfeiler im Alma-Tunnel.

Geschworene auf den Spuren von Lady Di
13 Bilder

Geschworene auf den Spuren von Lady Di

13 Bilder
Foto: AFP

Zehn Jahre nach dem Tod der Prinzessin begab sich das britische Geschworenengericht auf die Reise in eine Vergangenheit. Der Alma-Tunnel wurde am Montagabend abgesperrt, damit Lordrichter Scott Baker und die elf Jury-Mitglieder zum 13. Pfeiler laufen konnten. Gegen diesen war am 31. August 2007 der Mercedes geprallt; es war das Ende einer Todesfahrt, bei der neben Lady Di auch ihr Begleiter Dodi al Fayed und der Fahrer Henri Paul ums Leben kamen.

Die Juroren bewegten sich schweigend durch die Unterführung, Baker machte sie auf die Pfeiler und den Bogen aufmerksam, über den die Straße in den Tunnel mündet und in dem Paul die Beherrschung über sein Fahrzeug verlor. Er war angetrunken und fuhr zu schnell, wie die französische und britische Polizei bereits festgestellt haben.

Das neue Verfahren begann am vergangenen Dienstag in London. Es gibt keine Angeklagten und daher auch keinen Urteilsspruch. Ziel ist, Gewissheit über die noch immer ungeklärten Todesumstände zu bringen.

Beginn am Mittag im "Ritz"

Halt am Place de la Concorde

"Die Ermittlungen in Paris sind sehr schwierig, weil wir den Schutz unseres eigenen Rechtssystems verlassen", sagte ein Sprecher des Geschworenengerichtes. Neben der Place Vendôme wurde am Montag auch die Pont de l'Alma von Journalisten belagert. Um die Anonymität der Jurymitglieder geheim zu halten, hatte nur eine Hand voll Reporter Zugang zu ihnen.

Den polizeilichen Ermittlungen in Großbritannien und Frankreich zufolge war der Fahrer Paul für den Unfall verantwortlich. Mehrere Paparazzi wurden vom Vorwurf freigesprochen, den Unfall provoziert zu haben. Die britische Justiz zögerte ihre erste Untersuchung hinaus, bis der Fall für die Behörden in Frankreich endgültig abgeschlossen war. Der königliche Untersuchungsrichter Michael Burgess im Dezember 2004 zu dem Ergebnis, dass es keine Verschwörung gegeben hat. Die neuen Ermittlungen werden voraussichtlich sechs Monate dauern.

(ap)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort