Attentäter wird nochmal untersucht Gericht will zweites Breivik-Gutachten

Oslo · Der als unzurechnungsfähig eingestufte norwegische Attentäter Anders Behring Breivik muss sich einer weiteren psychiatrischen Untersuchung unterziehen. Das zuständige Gericht in Oslo werde am Freitag zwei Psychiater mit einer neuen Untersuchung betrauen, berichtete eine schwedische Tageszeitung.

Spurensuche auf Utoya
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Ein erstes, umstrittenes Gutachten hatte die fehlende Zurechnungsfähigkeit des Massenmörders Breivik festgestellt. Die Expertise stuft Breivik als "psychotisch" und "paranoid schizophren" ein. Würde die erste Einstufung für das Verfahren ab kommendem April übernommen, kann der 32-Jährige nicht zu Haft verurteilt, sondern nur in eine geschlossene Psychiatrie eingewiesen werden.

Die neuen Experten sollen laut der schwedischen Zeitung "VG" auch klären, ob der 32-jährige Attentäter an anderen psychischen Erkrankungen leide und ob es einen Zusammenhang zwischen seinen Handlungen und einem rechtsextremen Manifest gibt. Die Bekenntnisse hatte Breivik kurz vor seinen Anschlägen im Internet veröffentlicht.

Breivik tötete am 22. Juli 2011 insgesamt 77 Menschen. Er verübte einen Bombenanschlag auf ein Regierungsgebäude in Oslo und erschoss im Anschluss Dutzende Menschen in einem Jugendlager auf der Insel Utoya.

Anwälte von Überlebenden und Opferfamilien hatten sich für ein weiteres Gutachten ausgesprochen. Die Staatsanwaltschaft hatte dies als nicht notwendig abgelehnt. Breivik ist nach Angaben seiner Anwälte ebenfalls gegen eine nochmalige Untersuchung.

(dpa)
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