Amokläufer von Fort Hood Gericht verurteilt Nidal Hasan zum Tode

Fort Hood · Ein US-Militärgericht in Texas hat gegen den Amokläufer von Fort Hood die Todesstrafe verhängt. Dafür habe sich die Militärjury nach relativ kurzer Beratung ausgesprochen, berichteten mehrere US-Medien am Mittwoch übereinstimmend.

 Nidal hasan wurde von einem Militärgericht zum Tode verurteilt.

Nidal hasan wurde von einem Militärgericht zum Tode verurteilt.

Foto: ap, Uncredited

Der verurteilte Amokläufer von Fort Hood hatte zuvor seine letzte Chance für eine Verteidigungsrede vor Gericht ausgeschlagen. Den Verzicht erklärte der 42-jährige Nidal Hasan am Mittwoch kurz vor den Schlussberatungen zu seinem Strafmaß.

Der ehemalige Militär-Psychiater hatte 2009 in einer Kaserne in Texas 13 Menschen erschossen und mehr als 30 weitere verletzt. Er war bereits vergangene Woche wegen vorsätzlichen Mordes schuldig gesprochen worden. Im Prozess hatte er die Hilfe seiner Pflichtverteidiger abgelehnt und darauf bestanden, sich selbst zu verteidigen. Dafür unternahm der in den USA geborene Muslim aber praktisch nichts. Berichten zufolge legt er Wert auf eine Exekution, um als Märtyrer zu sterben.

Militärstaatsanwalt Mike Mulligan sagte vor den Geschworenen, Hasan verdiene es, hingerichtet zu werden. Der Angeklagte sei Arzt, doch habe er kein Mitgefühl gehabt, als er auf die unbewaffneten Soldaten schoss. Als Motiv vermutet die Staatsanwaltschaft eine von Hasan unterstellte "Pflicht zum Dschihad". Nach Medienberichten soll Hasan angegeben haben, er habe mit seiner Tat islamistische Führer im Irak und Afghanistan vor US-Truppen schützen wollen.

Die Alternative zur Todesstrafe wäre lebenslange Haft ohne die Möglichkeit, vorzeitig frei zu kommen, gewesen. Derzeit sitzen fünf andere ehemalige Mitglieder der US-Streitkräfte im Todestrakt. Doch seit 1961 ist kein Soldat mehr hingerichtet worden.

Hasan war bei seinem Amoklauf selbst schwer verletzt worden und ist seitdem von der Hüfte abwärts gelähmt. Er sitzt im Rollstuhl.

(ap)
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