Seltene Pigmentstörung Gepunktetes Zebrafohlen verzückt Wildparkbesucher in Kenia

Masai Mara · Ein Fotograf hat ein seltenes, gepunktetes Zebra fotografieren können. Die außergewöhnliche Veränderung der Fellfarbe kommt immer wieder vor, auch bei anderen Tieren.

 Ein gepunktetes Zebra steht neben seiner Mutter im „Masai Mara Wildpark“ in Kenia. Der Wildhüter Antony Tira gab dem Jungtier den Namen Tira.

Ein gepunktetes Zebra steht neben seiner Mutter im „Masai Mara Wildpark“ in Kenia. Der Wildhüter Antony Tira gab dem Jungtier den Namen Tira.

Foto: AFP/YASUYOSHI CHIBA

Der Fotograf Frank Liu war kürzlich auf der Suche nach Nashörnern, als er das auffällige Zebra der Ebenen bemerkte, das wahrscheinlich etwa eine Woche alt ist. "Auf den ersten Blick sah es aus wie eine ganz andere Art", sagt Liu. Antony Tira, ein Maasai-Führer, der das Fohlen zuerst entdeckte, nannte es Tira.

Zebra-Streifen sind so einzigartig wie Fingerabdrücke, aber Tiras seltsame Färbung könnte die erste aufgezeichnete Beobachtung in der Masai Mara sein, so Liu. Ähnliche Fohlen wurden im Okavango-Delta Botswanas gesehen.

Verantwortlich für die ungewöhnliche Fellfärbung ist ein Zustand namens Pseudomelanismus. Das ist eine seltene genetische Mutation, bei der Tiere eine Art Anomalie in ihrem Streifenmuster aufweisen, sagte Ren Larison, ein Biologe, der die Evolution von Zebrastreifen an der University of California, Los Angeles, untersucht, der Internetseite „National Geographic“

Zebras erlebten demnach auch andere ungewöhnliche Farbvariationen, wie etwa den partiellen Albinismus, der in einem extrem seltenen "blonden" Zebra zu sehen ist, das Anfang des Jahres im Serengeti-Nationalpark in Tansania aufgenommen wurde.

Spezialisierte Zellen, schreibt “National Geographic“ weiter, die Melanozyten genannt werden, produzieren Melanin, das rote, gelbe, braune oder schwarze Pigment, das die Farbe der Haare und Hautzellen bei Säugetieren bestimmt. "Es gibt eine Vielzahl von Mutationen, die den Prozess der Melaninsynthese stören können. Bei all diesen Erkrankungen wird angenommen, dass die Melanozyten normal verteilt sind, aber das Melanin, das sie produzieren, ist abnormal", sagte Greg Barsh, Genetiker am „Hudson Alpha Institute for Biotechnology“ dem Wissenschaftsmagazin.

Bei Zebras sind die Melanozyten gleichmäßig über die Haut verteilt, so dass ein rasiertes Zebra völlig schwarz wäre. Im Falle von Tira und anderen pseudomelanistischen Zebras glaubt Barsh, dass die Melanozyten alle da sind, aber das Melanin selbst manifestiert sich aus irgendeinem Grund nicht richtig als Streifen.

(chal)
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